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Kampf den Keimen

Forschung: Neue Substanzen bekämpfen Bakterien, entwickeln aber keine Resistenzen.
Forschung: Neue Substanzen bekämpfen Bakterien, entwickeln aber keine Resistenzen. Fotoquelle: angellodeco/shutterstock.com

Medi-Check: wichtige Neuigkeiten aus der Welt der Medizin.

Wissenschaftler entwickeln Alternative zu Antibiotika

Multiresistente Bakterien, also solche, die gegen eine Vielzahl von Antibiotika unempfindlich sind, stellen eine wachsende Gefahr dar. So der Tenor des Europäischen Antibiotikatags; so auch die Erkenntnis aus der Keimkatastrophe an einer Kieler Klinik. Forschende Pharma-Unternehmen arbeiten verstärkt an neuen Antibiotika und brachten 2014 zwei gegen den in Kliniken auftretenden Keim MRSA sowie zwei gegen multiresistente Tuberkulose auf den Markt.

Helmholtz-Wissenschaftlern ist es überdies gelungen, zwei Substanzen aus Myxobakterien zu isolieren, die hochwirksam gegen die gefürchteten MRSA sind und als Grundlage für ein neues Antibiotikum dienen könnten.

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sind aber weitere neue Wirkstoffe nötig, die sich gegen Bakterien richten und keine Resistenz hervorrufen. Auch da scheint es Hoff’nung zu geben: Ein internationales Forscherteam unter Federführung der Uni Bern hat eine Substanz entwickelt, die eine Alternative zu Antibiotika darstellen könnte.

Mit Hilfe von Liposomen, die aus der Fettschicht von Körperzellen gebildet werden, entwickelten die Forscher einen Schutzschild. Dieser fängt die von Bakterien ausgestoßenen Giftstoffe ein und neutralisiert sie. Dadurch werden die Bakterien ungefährlich und können von den Zellen des Immunsystems überwältigt und unschädlich gemacht werden.

Übergewicht: Ulmer Ärzte entdecken neue Krankheit

Die Eltern machten sich große Sorgen. Bereits mit drei Jahren wog ihr Kind über 40 Kilogramm ™– und das, obwohl ein Sättigungshormon im Blut nachweisbar war. Das Hormon zügelt normalerweise den Appetit, wenn die Energiespeicher des Körpers gefüllt sind. Bei Menschen mit krankhafter Adipositas wird das Hormon nicht gebildet, ist demnach nicht nachzuweisen und die Diagnose der vererbten Erkrankung einfach.

Im Körper des Kindes wird das Signalhormon zwar produziert, doch ist es defekt. "Die Entdeckung ist bahnbrechend", erklärt Professor Dr. Klaus-Michael Debatin von der Ulmer Uniklinik. Denn inaktive Signalmoleküle seien bislang in der Medizin weitgehend ignoriert worden. Auch gehen die Ulmer nicht von einem Einzelfall aus. Sie konnten bereits weitere Patienten mit dieser Diagnose identifizieren.