01.12.2025 Was sich lohnt

TV-Tipp: Spurlos in Venedig

Ein ehemaliger Elitesoldat duelliert sich in der Gondelstadt mit der Mafia.
Eine Frau mit Mantel und Sonnenbrille steht neben einem kleinen Jungen.
Wird es dem kleinen Luca am Ende gut gehen? Fotoquelle: ARD Degeto

Der traumatisierte deutsche Ex-Militär „Angelo“ (Max Riemer) verdingt sich in Venedig unerkannt als Küchenhilfe. Er möchte allen Erinnerungen an sein altes Leben entfliehen, stolpert aber zufällig in die Entführung des kleinen Luca (Ettore Rosetto), des Sohnes seiner Nachbarin, durch die Mafia. Nun überschlagen sich die Ereignisse. Mafia-Capo Gaia Contarini (Jeanette Hain) ist hinter dem verschwundenen Kokain her, mit dem sie Lucas Vater in Verbindung bringt. Als Angelo bei einem Gerangel Gaias Stiefsohn Paolo tötet, sinnt sie auf Rache. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn auch Gaia muss sich für den Verlust der Drogen gegenüber ihrem Boss rechtfertigen.

Die Mafiosa Gaia wirkt in einem Moment empathisch und im nächsten eiskalt. „Ich denke, im Leben geht es darum, die Reise zu sich selbst zu unternehmen, sich kennenzulernen, anzunehmen, all die unterschiedlichen Räume, die wir in uns haben, zu betreten, ohne Angst, was sich dahinter verstecken könnte, denn selbst ein Abgrund kann uns wieder ans Licht bringen“, sagt sie selbst über ihre Rolle. Mit dem „Hauptdarsteller“ Venedig verbindet die Schauspielerin eine ganz eigene Faszination: „Venedig zieht mich jedes Mal aufs Neue binnen Sekunden in seinen magischen Bann. Ich liebe den zeitlosen, morbiden Herzschlag dieser Stadt, die sich selbst bewahrt und nicht dem ständigen, wilden Wandel unserer modernen Zeit zum Opfer fällt. Venedig ist Inspiration pur, wohin das Auge auch schweift. Es war ein großes Geschenk, während der Dreharbeiten so manchen prächtigen Palazzo betreten zu dürfen und dem Geflüster von Hunderten von Jahren zu lauschen. Die Schönheit dieser Orte liegt für mich in ihrem Verblühen, dem Farbenspiel ihrer langsamen Auflösung, und all das trifft mich mitten ins Herz und beflügelt mein Spiel.“

Venedig umgibt diese ganz besondere Aura vom geheimnisvollen, manchmal verruchten und spannenden Ort, der oft unter Nebel begraben die Geheimnisse von Jahrhunderten birgt. Max Riemelt konnte sich der Faszination der Stadt ebenfalls nicht entziehen: „Ehrlich gesagt hatten wir meist viel Sonnenschein und nur ein-zwei Tage diesen atmosphärischen Nebel, für den Venedig so bekannt ist“, sagt er. Dennoch erzähle man die düstere Welt der italienischen Mafia, welche natürlich sehr brutal sei und immer im Geheimen stattfinde. Riemelt: „Man sieht hinter die schönen Fassaden der Palazzi und die Postkartenidylle, vor allem Jeanette Hein und ihre starken italienischen Schauspielkollegen haben diese Welt ausgemacht. Durch ihr Spiel entsteht diese gefährliche Atmosphäre, die wiederum die Zerrissenheit meiner Figur glaubhaft macht.“

Spurlos in Venedig – Samstag, 6. Dezember, 20.15 Uhr – ARD