Für einige Menschen zählen nur Markenartikel - ob Kleidung, Getränke oder Autos. Qualität hat eben ihren Preis. Oder
doch nicht? Ob sich Menschen durch Preisschilder und Markennamen beeinflussen lassen, hängt mit der Größe bestimmter
Gehirnstrukturen zusammen, so die Erkenntnis eines Forscherteams.
Marketing-Placebo-Effekte
Sind Hirnregionen, die mit Belohnung und mit Rationalität in Verbindung gebracht werden, vergrößert, ist auch die
Anfälligkeit für die sogenannten Marketing-Placebo-Effekte erhöht. Die Inselrinde, die für die Wahrnehmung der Körperfunktionen zuständig ist, reagiert andersherum: Ist sie verkleinert, ist die Wirkung der Marketing-Placebos ebenfalls größer.
Die Ableitung der Forscher: Wer stärker auf Belohnungseffekte reagiert, lässt sich leichter durch Marken und Namen beeinflussen. Dasselbe gilt für sehr rational Denkende. Unempfindlicher sind dagegen Menschen, die stärker auf ihre Körperwahrnehmung setzen.
Unbeantwortet bleibt bislang die Frage, ob Menschen mit diesen Persönlichkeitsmerkmalen geboren werden oder ob die
Hirnregionen durch Umwelteinflüsse verändert werden. Denn dies ist durchaus möglich.