Bestseller-Autor Sebastian Fitzek war zu Gast beim Promi-Podcast „Hallo!“. Im Gespräch mit prisma-Chefredakteur Stephan Braun hat er spannende Einblicke in seine Arbeit gewährt und über sein neues Buch gesprochen.
Herr Fitzek, wie schreiben Sie am liebsten? Co-Working-Space oder zuhause im Pyjama?
Sebastian Fitzek: Früher saß ich bis 12 Uhr mittags im Bademantel am Schreibtisch und konnte nie sagen, ob ich bis dahin etwas Sinnvolles geschrieben hatte. Heute bin ich Teil einer Bürogemeinschaft. Um produktiv zu sein, muss ich mir morgens eine Uniform anziehen und einen Weg von A nach B zurücklegen, je länger desto besser. Und wenn ich Menschenkontakt brauche, gehe ich in die Kaffeeküche. Kreatives Arbeiten braucht Kommunikation und ich werde oft durch Alltägliches inspiriert.
War das bei Ihrem neuen Psychothriller „Die Einladung“ auch so?
Fitzek: Ja, die Grundidee hatte ich auf einer öffentlichen Toilette, als ich einen Mann mit einem pfeifenden Husten hörte. Zuvor hatte ich mich mit Polizisten auseinandergesetzt, die Missbrauchsfälle lösen, indem sie sich schreckliche Videos anschauen und Hinweise suchen – das kann manchmal nur ein Geräusch sein, ein Räuspern zum Beispiel. Darum geht es auch in meinem neuen Buch: Marla Lindberg folgt einer Einladung zu einem Klassentreffen in den Alpen. Als sie ankommt, ist niemand da. Sie hört nur immer wieder ein pfeifendes Husten, das ihr bekannt vorkommt.
Wie schaffen Sie es, das Grausame so bildhaft und detailliert zu beschreiben?
Fitzek: Mir ist es wichtig, den Fokus nicht auf die Grausamkeit der Täter zu legen, sondern auf die Folgen, die eine Tat für die Opfer hat. Das finde ich psychologisch viel interessanter und meine Leser wohl auch. Nichtsdestotrotz gehören plakative Szenen und Sätze in einen Thriller, und als Autor in dem Genre kann ich mich aus einem endlosen Recherchefundus bedienen. Wir Thriller-Autoren mindern die Realität ab, damit sie uns in der Fiktion geglaubt wird.