03.03.2025 Weltfrauentag

Starke Frauen

Am 8. März ist Internationaler Frauentag
Am 8. März ist Internationaler Frauentag Fotoquelle: GettyImages

Am 8. März ist Internationaler Frauentag, am 7. März Equal Pay Day. Das erinnert daran, dass auch heute noch Frauen und Männer nicht in allen Belangen gleichgestellt sind. Wir informieren über die Hintergründe des Tages.

Der Weltfrauentag, auch Internationaler Frauentag, Frauenkampftag oder einfach nur Frauentag genannt, erinnert uns am 8. März daran, dass Gleichberechtigung selbstverständlich sein sollte. Gegründet wurde er von sozialistischen Organisationen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Als Ziele standen die Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht im Vordergrund. Die Vereinten Nationen feiern den „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ seit 1975 ebenfalls immer am 8. März. In diesem Jahr steht der Internationale Frauentag unter dem Motto: „Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte. Gleichheit. Ermächtigung.“ Und das ist immer noch wichtig. Denn auch wenn der Weltfrauentag ursprünglich ins Leben gerufen wurde, um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen voranzutreiben, gibt es trotz der gesetzlichen Gleichstellung in vielen Ländern nach wie vor viel zu tun. 

Daher bleibt der Weltfrauentag in unterschiedlichen Formen seit seiner Einführung auch bis heute bestehen. In Deutschland war er zwischenzeitlich während des Nationalsozialismus sogar verboten. Die Nazis ließen stattdessen den Muttertag feiern, weil dieser besser in ihr Welt- und Familienbild passte. Die TV-Sender bringen am 8. März im Tagesprogramm und in den Mediatheken diverse Sondersendungen zum Thema. prisma hat einige davon für Sie herausgesucht.

Kurzschluss: Internationaler Frauentag

Zum Internationalen Frauentag haben sich die Programmchefs von Arte etwas Besonderes einfallen lassen. Das Kurzfilm-Magazin „Kurzschluss“ zeigt ausgewählte Beiträge zum Thema. Da wäre zunächst „Juck“, ein feministischer Kurzfilm von Olivia Kastebring, der nichts erklärt, sondern anhand von tänzerischen Performances die Besonderheiten des weiblichen Körpers ins Zentrum des Geschehens stellt. Die Regisseurinnen Olivia Kastenbring, Julia Gumpert und Ulrika Bandeira stehen anschließend in einem in Stockholm gedrehten Beitrag Rede und Antwort. Zudem wird in dem Animationsfilm „Doris & Bettan – Marbella Mayhem“ die Diskriminierung älterer Frauen thematisiert. Ein anschließendes Portrait der Filmschaffenden Selina Robertson vom Club des Femmes leitet über zu „Venus 220 Volt – Lust im Haushalt“, einem 1991 entstandenen satirischen Kurzfilm von Ulrike Zimmermann, in dem es darum geht, wie emanzipierte Frauen zu einem Lustgewinn finden können. In der Arte-Mediathek.

USA extrem: Rechts, weiblich, radikal

Gibt es tatsächlich junge amerikanische Frauen, die das Unglück in der Welt hauptsächlich Feministinnen zuschieben? Die glauben, dass Familien zerstört werden, weil es das Frauenwahlrecht gibt? Die verbreiten, Feministinnen hätten das Ziel, Frauen davon abzuhalten Kinder zu gebären? Diese schockierende Reportage macht deutlich: Leider gibt es davon sehr viele. Sie gründen Vereinigungen und arbeiten als Influencer. Ihrem zumeist jungen Publikum vermitteln sie ein Weltbild, das schon vor 50 Jahren eher radikal als konservativ genannt worden wäre. Die britische Journalistin Layla Wright trifft sich mit dreien dieser radikalen jungen Frauen und begleitet sie bei ihren Aktivitäten. Dabei tun sich Abgründe auf, nicht nur, was die teils deutlichen rechtsextremen Ideologien angeht, die sie vertreten, sondern vor allem bezogen auf ihr krudes allgemeines Menschen- und Gesellschaftsbild, das in den USA offenbar immer mehr Anhänger findet. In der ZDFmediathek. 

Zu viel, zu laut, zu Frau

Wie es sich anfühlt, als Frau dem gesellschaftlichen Anspruch oder Idealbild nicht zu entsprechen, davon können die Protagonistinnen dieses Films ein Lied singen. Sie sind für andere Menschen zu laut, zu dick, zu emotional – auf jeden Fall sind sie „zu viel“. Schauspielerin Stefanie Reinsperger kennt das nur zu gut. Sie musste sich immer wieder mit Anfeindungen gegen ihren Körper auseinandersetzen. Selbst wenn sie ihre Rollen überzeugend spielte, wurde sie stets auf ihr Gewicht angesprochen. Das reichte bis zu erniedrigenden Shitstorms. Am schlimmsten sei es, wenn die Körper-Kommentare von Frauen stammten. Und das Gewicht ist nicht das einzige Tabu-Thema, mit dem sich Frauen immer wieder auseinandersetzen müssen. Reinsperger begibt sich in diesem Film auf die Suche nach Frauen, die ähnliche Erfahrungen mit sexistisch motivierter Ablehnung gemacht haben. In der 3sat-Mediathek.