Die Kernaufgabe eines Entnahmeplans ist es, den Lebensunterhalt im Alter zu gewährleisten. Wichtig ist, auch in der Ruhestandsphase an den Kapitalmärkten investiert zu bleiben.
Die finanzielle Sicherheit im Ruhestand zählt zu den Grundpfeilern einer guten Vorsorge. Ein Entnahmeplan hilft, das Vermögen strukturiert zu verwenden, um den Lebensstandard zu sichern und unvorhersehbaren Kosten – wie medizinischen Ausgaben – flexibel begegnen zu können. Ein Entnahmeplan für das Alter folgt dem Ziel, stets liquide Mittel zur Verfügung zu haben und das Ersparte so zu managen, dass es auch in späteren Lebensjahren oder sogar darüber hinaus verfügbar bleibt. Dies setzt eine kluge Balance zwischen Kapitalerhalt und maßvoller Entnahme voraus, um das Risiko, das Vermögen zu schnell aufzubrauchen, zu minimieren.
Zunächst ist es wichtig, die zentralen Ziele eines Entnahmeplans zu definieren. Die Kernaufgabe ist es, eine nachhaltige Liquidität für den Lebensunterhalt zu gewährleisten. Gleichzeitig sollten die Entnahmen so geplant sein, dass sie Flexibilität bieten, beispielsweise, wenn größere Ausgaben anstehen. Ein weiterer essenzieller Punkt ist der langfristige Kapitalerhalt – das Vermögen sollte so strukturiert sein, dass es nach Möglichkeit nicht nur den Ruhestand abdeckt, sondern auch den Erben zugutekommt. Diese Ziele machen Entnahmepläne besonders wertvoll, da sie gleichzeitig finanzielle Freiheit und einen Rahmen für planbare Entnahmen bieten.
Daher rät Rolf Klein, Autor und Berater aus Krefeld, folgendes: „Wichtig ist es, dass man auch in der Ruhestandsphase an den Kapitalmärkten investiert bleibt. Hierfür eignet sich ein individueller Entnahmeplan als Investmentrente – eine Kombination aus einer defensiven und einer renditeorientierten Anlagestrategie. Die defensive Strategie wird für die monatliche Auszahlung genutzt. Dieser Depotanteil sollte für mindestens fünf Jahre die monatlich Auszahlung bis zum Kapitalverbrauch ermöglichen.“ Die offensive Variante hingegen sollte beim Erreichen einer Zielrendite von zum Beispiel acht Prozent pro Jahr einen Teil in die defensive Variante umschichten. Die defensive Variante sichere dadurch weitere Jahre die Investmentrente, ohne große Risiken einzugehen. „Dieses Konzept ist in der Regel effizienter als eine Rentenversicherung und zudem wesentlich flexibler und transparenter“, sagt Rolf Klein, der im Frühjahr 2025 (voraussichtlich im Mai) das Buch „Erfolgsformel Ruhestandsplanung“ veröffentlichen wird.
Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management weist in dem Zusammenhang besonders auf den Einsatz von Investmentfonds-Sparplänen hin. Der Sparer zahlt über einen längeren Zeitraum, beispielsweise bis zu seinem 65. Lebensjahr, regelmäßig einen bestimmten Betrag ein. Von den Sparraten werden Fondsanteile gekauft und in einem Depot verwahrt. Die Auswahl an möglichen Fonds ist sehr groß und sollte sich immer nach dem persönlichen Risikoprofil des Sparers richten. Der Vorteil: Das Kapital vermehrt sich nicht nur durch die Sparraten, sondern auch durch Erträge und wieder angelegte Ausschüttungen, also den Zinseszinseffekt. Mit Erreichen des Rentenalters können Anleger die Höhe und Dauer der regelmäßigen Rentenauszahlungen individuell festlegen oder den Betrag einmalig auszahlen lassen. Die Vorgaben sind jederzeit änderbar. Mit dem Entnahme-Rechner des BVI können Anleger verschiedene Optionen berechnen: www.bvi.de