21.07.2025 Meine Finanzen

Kreditkarten: Welche lohnen sich?

von Gian Hessami
Immer mehr Anbieter locken mit attraktiven Konditionen, Prämien oder anderen Vorteilen. Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Verschiedene Kreditkarten.
Wer die Wahl hat, hat die Qual: Welcher Kreditkartenanbieter passt am besten? Wichtig ist es, vor der Auswahl ein paar Grundlagen zu berücksichtigen. Fotoquelle: getty images/ alfexe

Bei alltäglichen Zahlungen, die man nicht bar abwickeln kann oder will, reicht hierzulande eigentlich schon eine ganz normale Girocard, umgangssprachlich auch Bankkarte oder EC-Karte genannt. Und bei Zahlungen übers Internet kommen Online-Bezahldienste wie Paypal oder Klarna zum Einsatz. In vielen Fällen ist jedoch eine Kreditkarte Voraussetzung für das Buchen von Flügen, Reisen oder anderen Bestellungen im Internet. Spätestens dann stellt sich für viele die Frage, welche Kreditkarte denn „die beste“ ist.

Bevor man sich Kreditkartenvergleiche im Internet genauer ansieht, sollte man ein paar Dinge wissen und beachten. Das Wichtigste zuerst: Banken verlangen bei Kreditkarten häufig eine Vielzahl von Gebühren. So zahlen Nutzer bei teuren Karten eine Jahresgebühr von bis zu 100 Euro, bei günstigen Karten jedoch deutlich weniger oder sogar gar nichts. Für die meisten Verbraucher reichen Kreditkarten mit niedrigen Gebühren aus.

Es gibt zwei Typen von Kreditkarten: Charge-Karten und Revolving-Karten. Bei Charge-Kreditkarten leiht einem die Bank für eine bestimmte Zeit Geld – etwa einen Monat. Anschließend bucht die Bank das Geld vom Girokonto ab. Dafür fallen keine Zinsen an. Die zweite Variante sind Revolving-Karten. Der Haken: Das ausgeliehene Geld kann man nur in Raten zurückzahlen. Auf die Schulden, die noch nicht getilgt wurden, fallen Zinsen an. Kostentechnisch ist die Charge-Karte daher in der Regel die bessere Variante.

Kreditkarten sind jeweils einem Kreditkartenanbieter zuzuordnen, der für das Zahlsystem zuständig ist. Die bekanntesten Anbieter sind Visa und Mastercard. Kreditkarten dieser Anbieter werden weltweit am häufigsten akzeptiert. Kreditkartenherausgeber sind hingegen Banken. Sie bestimmen auch die Konditionen für eine Kreditkarte. Manche Kreditkarten gibt es nur in Verbindung mit einem Girokonto beim Kreditkartenherausgeber, also bei der Bank. Bei anderen ist dies jedoch nicht nötig.

Zu klassischen Kreditkarten gibt es eine Alternative: Debitkarten. Sie haben eine ähnliche Funktion wie Kreditkarten. Mit der Debitkarte können Verbraucher im Gegensatz zu vielen Girocards auch im Ausland und im Internet bezahlen. Das Prinzip bei der Debitkarte: Die Bank bucht das ausgegebene Geld zeitnah vom Girokonto ab. Hierbei kommt es daher nicht zu einer Kreditaufnahme wie bei den klassischen Kreditkarten.

Neben Standard-Kreditkarten bieten viele Banken auch Premiumkarten mit „Gold- oder Platinstatus“ an. Sie bringen Zusatzleistungen wie Reiseversicherung, Rechtsschutz-, Haftpflicht- oder Vollkaskoversicherung für Mietwagen mit sich. Verbraucher sollten sich hierbei selbstkritisch fragen, ob sie diese Leistungen überhaupt benötigen. Denn für Premiumkarten werden häufig hohe Jahresgebühren sowie Gebühren beim Bezahlen und Geldabheben erhoben. In den meisten Fällen können Verbraucher mit günstigen Kreditkarten alles Notwendige erledigen. Kurzum: Die beste Kreditkarte ist diejenige, die am wenigsten kostet und mit der all das, was man benötigt, erledigt werden kann.