28.04.2025 "Meine Finanzen" Folge 3

Wie Sparer ihr Geld am besten parken können

von Gian Hessami
Tages- und Festgeldkonten bieten attraktive Zinsen, doch es gibt wichtige Aspekte zu beachten. Einlagensicherung und seriöse Anbieter stehen im Fokus, während die EZB Zinssenkungen plant.
Tages- und Festgelder sind bei Sparern beliebt. Doch sie sollten die Angebote genau studieren.
Tages- und Festgelder sind bei Sparern beliebt. Doch sie sollten die Angebote genau studieren. Fotoquelle: GettyImages / Suchat longthara

Bei der Auswahl von Tages- und Festgeld kommt es nicht nur auf den beworbenen Zinssatz an.

Bei Sparern und sicherheitsorientierten Anlegern sind Tagesgeld- und Festgeldkonten sehr beliebt. Schließlich werfen sie deutlich mehr Zinsen ab als das Girokonto und das Sparbuch. Grundsätzlich sind bei der Suche nach den attraktivsten Tages- und Festgeldern diejenigen Banken interessant, welche die höchsten Zinsen anbieten. Gleichwohl ist bei der Auswahl vor allem eines wichtig: Das Finanzinstitut sollte über eine Einlagensicherung verfügen. In Deutschland und im EU-Ausland sind Sparguthaben bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich garantiert.

Ein Tagesgeldkonto ist ein verzinstes Konto, das ohne Kündigungsfrist funktioniert. Sparer können von einem Referenzkonto – zumeist ist dies das Girokonto – Geld auf ihr Tagesgeldkonto überweisen. Wird Geld vom Tagesgeldkonto benötigt, können die Kunden den gewünschten Betrag vom Tagesgeldkonto aufs Referenzkonto abbuchen. Nachteil: Die Kreditinstitute können den Zinssatz beim Tagesgeld ändern und nach unten anpassen. Dies kann beim Festgeld während der Laufzeit nicht passieren, da man hier sein Geld zu einem festen Zinssatz anlegt. Nachteil beim Festgeld: Während der Laufzeit können die Sparer nicht auf ihr Geld zugreifen.

Bei der Auswahl von Tagesgeldkonten nutzen Banken häufig hohe Zinsen zur Neukundengewinnung. Die Zinsangebote sind zumeist jedoch zeitlich befristet. Deshalb lohnt es sich stets, „das Kleingedruckte“ zu lesen. Bei der Auswahl bieten verschiedene Online-Zinsportale einen guten Überblick, welche Konditionen am Markt angeboten werden. Wichtig ist am Ende, dass Sparer und Anleger dem Finanzinstitut ihrer Wahl vertrauen und sich nicht auf unseriöse Angebote einlassen. Höhere Renditen sind zudem in der Regel mit höherem Risiko verbunden. Dies gilt zum Beispiel für Banken, die ihren Sitz in wirtschaftlich schwächeren Ländern wie Malta, Rumänien, Bulgarien, Kroatien oder Tschechien haben. Das bedeutet natürlich nicht automatisch, dass Finanzinstitute aus diesen Regionen unseriös sind.

Der Zinsvergleich von Festgeldkonten fällt leichter als bei den Tagesgeldangeboten, da die Finanzinstitute bei Festzinsanlagen den Sparern den Zinssatz für einen bestimmten Zeitraum zusichern. Hier kann man in der Suchmaske von Finanzportalen den gewünschten Anlagebetrag und den Anlagezeitraum eintragen. Derzeit sind etwa bei einem Betrag von 10.000 Euro für einen Anlagezeitraum von zwölf Monaten jährliche Zinssätze zwischen 2,5 und 2,8 Prozent des angelegten Kapitals möglich. Generell gilt bei Festgeldkonten: Kürzere Laufzeiten bieten sich an, wenn die Leitzinsen steigen. So können Sparer nach dem Laufzeitende bessere Zinsangebote nutzen. In diesem Jahr stehen die Zeichen jedoch auf fallende Zinsen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angekündigt, im Zuge der sinkenden Inflation die Zinsen schrittweise zu senken. Deshalb könnten Anleger es momentan als sinnvoll erachten, Festgeld mit längeren Laufzeiten zu nutzen – etwa für 24 Monate, 36 Monate oder länger.