05.09.2023 Ein Experte erklärt

Polster für den Ruhestand aufbauen – so geht’s

Von Patrick Peters
Wer im Ruhestand so komfortabel leben möchte wie zu Erwerbszeiten, sollte auch privat vorsorgen – je früher man beginnt, desto weniger belastend sind die Leistungen.
Wer im Ruhestand so komfortabel leben möchte wie zu Erwerbszeiten, sollte auch privat vorsorgen – je früher man beginnt, desto weniger belastend sind die Leistungen. Fotoquelle: picture alliance / Zoonar | Elnur Amikishiyev

Ohne private Altersvorsorge kann es in vielen Fällen schwierig werden, einen finanziell abgesicherten Ruhestand zu verleben. Sparer haben aber viele Möglichkeiten, ihr Ziel doch zu erreichen.

Bekanntlich basiert die Altersvorsorge in Deutschland auf einem DreiSäulen-Modell. Dazu gehört neben der gesetzlichen Rentenversicherung und der betrieblichen Altersversorgung (bAV) die private Vorsorge. „Zusätzlich zu einer Basisversorgung wie der gesetzlichen Rente ist die private Vorsorge eine Möglichkeit, Vermögen anzusparen, um seinen Lebensstandard nach der Erwerbstätigkeit zu halten“, heißt es bei „ihre-vorsorge.de“, einer Initiative der Deutschen Rentenversicherung. Sie rät dazu, auf eine Kombination aus allen drei Formen der Altersvorsorge zu setzen, damit ausreichend Einkünfte im Alter gesichert seien. Ebenso nennt „ihrevorsorge.de“ drei Grundprinzipien der privaten Altersvorsorge. Die persönliche Anlagestrategie sollte sich nach Lebensalter, der Lebenssituation, dem bisherigen Vermögensaufbau und den persönlichen Zielen richten. Und je früher Menschen mit dem Sparen begännen, umso kleiner könnten die monatlichen Raten ausfallen – der Zinseszinseffekt ist das Stichwort. Dabei wächst das Vermögen durch die Erträge kontinuierlich über die Sparraten hinaus. Zu guter Letzt sollten Sparer auf die Inflationsentwicklung achten: Der schleichenden Geldentwertung könne man laut „ihre-vorsorge.de“ vor allem mit Sachwerten wie Immobilien und Aktien, auch in Form von Investmentfonds, begegnen.

Bei der Riester- und Rürup-Rente können Menschen staatliche Förderungen in Anspruch nehmen. Während sich die Riester-Rente mit den entsprechenden Zulagen an alle richtet, die in der gesetzlichen Rentenversicherung der Versicherungspflicht unterliegen, ist die steuergeförderte Rürup-Rente vor allem als Grundversorgung für jene gedacht, die nicht gesetzlich rentenversichert oder über ein berufsständisches Versorgungswerk abgesichert sind. In der Regel sind die Riesterund Rürup-Rente als fondsgebundene Rentenversicherung gestaltet, sodass Sparer durch den in der Regel langen Zeitraum von der langfristigen Entwicklung der Kapitalmärkte profitieren können.

Die fondsgebundene Rentenversicherung ist also ein Fondssparplan im Mantel einer Rentenversicherung, die Sparer auch außerhalb der staatlich geförderten Produkte abschließen können. Der Vorteil: Wer sich im Rahmen seiner fondsgebundenen Rentenversicherung regelmäßig mit der Police beschäftigt, hat die Möglichkeit, die Investments umzuschichten, wenn die eingesetzten Fonds sich nicht wie gewünscht entwickeln. Am Ende wird das angesparte Kapital dann als monatliche Rente ausgezahlt, alternativ ist eine einmalige Auszahlung des gesparten Kapitals zum Rentenbeginn möglich.

Apropos Sparplan: Wer lieber auf einen Versicherungsvertrag verzichten möchte, kann auch über eine Depotbank selbst oder einen Vermögensverwalter beziehungsweise Finanzberater in passende Fonds investieren. Auch dabei gilt die Regel: Wer früher anfängt, hat länger etwas davon. Wer also beispielsweise ein Vermögen von 250.000 Euro ersparen möchte und mit einer durchschnittlichen Rendite von drei Prozent im Jahr rechnet, muss dafür 30 Jahre lang monatlich knapp 450 Euro investieren. Wer dafür nur 20 Jahre Zeit hat, braucht rund 770 Euro monatlich, der Zinseszinseffekt lässt grüßen. Was für Experten wichtig ist: Sparer sollten vor Beginn des Sparens errechnen, wie viel Geld sie später wahrscheinlich brauchen, und diese Analysen immer wieder erneuern. So entsteht ein dauerhaft tragfähiges Konzept für die private Altersvorsorge.

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