Private Altersvorsorge: So früh wie möglich anfangen

Die Dauer macht den Unterschied. Wer eine starke private Altersvorsorge aufbauen möchte, sollte die Macht der Jahre und Jahrzehnte dafür nutzen.

Es ist mittlerweile nicht mehr als eine Binsenweisheit: Eine gut strukturierte private Altersvorsorge ist notwendig, um finanzielle Sicherheit im Ruhestand zu gewährleisten. Die private Altersvorsorge stellt eine der drei Säulen der Ruhestandsfinanzierung dar, wie es bei der Deutschen Rentenversicherung heißt. Zu dieser Säule gehören alle privaten Vorsorgemöglichkeiten, etwa in Form einer eigenen Immobilie, mit Aktien oder einer privaten Lebens- oder Rentenversicherung.

Besonders wichtig dabei ist die persönliche Anlagestrategie. Sie sollte sich an Lebensalter, Lebenssituation, bisherigem Vermögensaufbau und den persönlichen Zielen orientieren. Zu Beginn steht also eine umfassende Analyse. Es muss ermittelt werden, wie hoch die benötigte monatliche Liquidität im Ruhestand ist und mit welchen Bezügen aus gesetzlicher Rente, anderen Vermögenswerten oder auch prognostizierten Erbschaften zu rechnen ist. Dies ist die Basis für die gesamte private Altersvorsorge und verdeutlicht auch, welche Anlagemöglichkeiten genutzt werden sollten. Das können Wertpapiere, Lebensversicherungen oder staatlich geförderte Formen wie Rürup- oder Riester-Rente sein.

Für Finanzexperten wie Dyrk Vieten von der Düsseldorfer ficon Vermögensmanagement stehen vor allem liquide Anlagen im Fokus. "Es ergibt Sinn, in Wertpapiere zu investieren. Insbesondere Fonds sind für die Altersvorsorge interessant, weil diese Produkte auch mit kleineren Summen kontinuierlich bespart werden können. So lässt sich ein Vermögen über die Jahre und Jahrzehnte aufbauen." Apropos Jahre und Jahrzehnte: Bei der privaten Altersvorsorge gilt es, so früh wie möglich zu beginnen. Das betont auch die Deutsche Rentenversicherung. Je früher man anfängt, umso kleiner können die monatlichen Raten ausfallen. Denn auf lange Sicht profitiert man vom Zinseszinseffekt: Zinsen für angelegtes Geld erhöhen das Kapital, auf das gewachsene Kapital werden wieder Zinsen gezahlt. "Das funktioniert zwar nur, wenn es auch nennenswerte Zinsen gibt. Aber gerade bei Aktien ist das absolut machbar. Über die Jahre hinweg erbringen gut diversifizierte Aktiendepots immer einen ordentlichen Ertrag", stellt Dyrk Vieten heraus.

Er verweist auf eine aktuelle Studie des Deutschen Aktieninstituts. Danach haben Aktien nach Abzug der Inflation in einem Zeitraum von 120 Jahren 5,7 Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaftet. Und der Zinseszinseffekt entfaltet eben zusätzliche Kraft. Bei einer angenommenen Rendite von durchschnittlich fünf Prozent jährlich entstehen aus einer Zahlung von monatlich 100 Euro nach 30 Jahren fast 82 000 Euro, rechnet die Sparkasse vor. Wer 20 Jahre spart, erhält knapp 41 000 Euro, bei 40 Jahren sind es schon beinahe 150 000 Euro. Wer 100 000 Euro für die Ruhestandsfinanzierung aufbauen und 30 Jahre sparen möchte, braucht bei der angenommenen Verzinsung 122 Euro monatlich. Bei 20 Jahren Ansparzeit sind es schon 245 Euro. Das heißt: je länger der Zeitraum, desto geringer die Sparraten und desto höher der Ertrag

Viele Informationen zur Altersvorsorge

Auf der Internetseite www.ihre-vorsorge.de finden Interessierte zahlreiche Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten der Altersvorsorge. Sie können unter anderem mittels verschiedener Instrumente die Ergebnisse von Sparplänen berechnen, die Höhe der Zulagen für die Riester-Rente aufzeigen lassen oder die staatliche Förderung bei der betrieblichen Altersvorsorge durch die Brutto-Entgeltumwandlung ermitteln. www.ihre-vorsorge.de ist eine Initiative der Regionalträger der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See.