23.10.2023 Sparen für die Kinder

So bekommt der Nachwuchs ein Startpolster

Von Patrick Peters
Sparen führt auch mit kleinen Summen nach einiger Zeit zu einem kleineren oder größeren Vermögen.
Sparen führt auch mit kleinen Summen nach einiger Zeit zu einem kleineren oder größeren Vermögen. Fotoquelle: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Die finanzielle Zukunft der Kinder ist Eltern, Paten und Verwandten in der Regel sehr wichtig. Wer früh mit dem Sparen beginnt, schafft ein schönes Polster für Ausbildung und Berufseinstieg und den Start ins Erwachsenenleben.

Führerschein und Auto, Auslandsaufenthalt, Ausbildung und Studium, erste eigene Wohnung: Der Start ins Erwachsenenleben ist nicht nur spannend, sondern kostet auch Geld. Und schon vorher haben Eltern für ihre Kinder einiges ausgelegt, auf 18 Jahre gesehen laut Angaben des Statistischen Bundesamtes durchschnittlich etwa 165 000 Euro, also mehr als 760 Euro monatlich. Das macht es nicht immer leicht, Ausbildung und Co. auf einen Schlag zu finanzieren. Daher bietet sich eine frühzeitige Geldanlage für das Kind an.

Der Online-Ratgeber „So sparen Sie für Ihre Kinder“ der Sparkasse nennt beispielsweise den Fondssparplan als gute Möglichkeit, Monat für Monat einen Sparbetrag und zu besonderen Anlässen auch größere Summen einzahlen zu können. Ein Fondssparplan ist ein Sparvertrag mit regelmäßiger Einzahlung in einen Investmentfonds, sodass sich auch Großeltern, Paten und andere schenkwillige Angehörige einfach beteiligen können. Die Sparkasse betont: „Es ist nicht nötig, jeden Monat ein Vermögen zur Seite zu legen, um für ein Kind zu sparen. Denn der Weitblick ist es, der den Vermögensaufbau möglich macht.“ Viele Sparpläne sind bereits ab 25 Euro monatlich zugänglich, und je höher die Summe, desto höher der Sparerfolg.

Das zeigt eine Musterberechnung des BVI Bundesverbands Investment und Asset Management. Wer 18 Jahre lang durchschnittlich 150 Euro monatlich anlegt, freut sich – wenn sich dieses Investment mit vier Prozent pro Jahr entwickelt – am Ende über ein Vermögen von fast 45 000 Euro (nach Abzug eines beispielhaften fünfprozentigen Ausgabeaufschlags beispielsweise bei einem aktiv gemanagten Fondsinvestment). Der Eigenanteil liegt in dieser Berechnung bei 32 400 Euro.

Die Verbraucherzentrale rät unter der Überschrift „Sinnvoll für Kinder und Enkelkinder sparen“ aufgrund der geringen Kosten und der sehr breiten Risikostreuung zu sogenannten Indexfondssparplänen, auch als ETF-Sparpläne bekannt. Ein ETF bildet als passives Produkt die Wertentwicklung eines Aktienindex nach. Zumeist werden dabei ETFs auf große Indizes wie den MSCI World gewählt. Das ist ein internationaler Aktienindex, der die Wertentwicklung von mehr als 1500 Unternehmen aus 23 Ländern abbildet. Das Deutsche Aktieninstitut, das sich der Förderung der Aktienkultur in Deutschland verschrieben hat, zeigt mit dem MSCI World-Rendite-Dreieck für die monatliche Geldanlage, dass sich in den vergangenen 50 Jahren breit gestreutes, langfristiges und regelmäßiges Sparen in Aktien ausgezahlt hat. Demnach konnte man beispielsweise bei einer Spardauer von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 8,6 Prozent im Jahr auf das angelegte Geld erwirtschaften, heißt es.

Experten betonen ebenso, dass Aktien langfristig das beste Instrument für einen flexiblen und erfolgreichen Vermögensaufbau sind. Bei einem langen Anlagehorizont – wie bei einem Sparplan für Kinder und Enkel von Geburt an – sei es demnach kaum möglich, einen Verlust zu erleiden, trotz aller Krisen, zu denen es noch kommen könnte. Der Sparplan helfe dabei, dass Gelder regelmäßig investiert werden könnten, um gerade auch durch den berühmten Zinseszinseffekt zusätzliche Renditen über die Jahre hinweg zu generieren. Der Sparplan reduziere das Risiko deutlich, dass man, wie bei der Einmalanlage einer größeren Summe, möglicherweise frühzeitig in eine Abwärtsphase gerate, um dann den Verlusten längere Zeit hinterherlaufen zu müssen.

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