Silbereisen-Streit

Deshalb war Marc Pircher seit 18 Jahren nicht mehr bei Silbereisen

28.07.2025, 10.29 Uhr
Vor gut 18 Jahren gehörte Schlagersänger Marc Pircher zu den Künstlern, die regelmäßig zu Gast in Florian Silbereisens Shows waren. Seit 2007 allerdings ist der gebürtige Zillertaler eine „Persona non grata“. Der Grund hierfür ist so unglücklich wie bedauernswert.
Marc Pircher mit Mirkofon.
Marc Pircher bei "Immer wieder sonntags".  Fotoquelle: picture alliance / Geisler-Fotopress | Matthias Wehnert/Geisler-Fotopre

Einst ein regelmäßiger Gast bei Silbereisen

Hatte es ein Künstler innerhalb der Schlagerbranche zu einer Einladung in Florian Silbereisens (43) Shows „Schlagerboom“ oder „Fest der 100.000 Lichter“ geschafft, so war dies gleichbedeutend mit einem der insgesamt fünf „goldenen Tickets“ aus der Willy-Wonka-Schokolade. Die Teilnahme ist eine einzigartige Chance, sich mehreren hunderttausend Schlagerfans vorzustellen und ihnen einen gelungenen Auftritt zu präsentieren. Wer es schafft, das Publikum mitzureißen, kann davon ausgehen, dass die Verkaufszahlen eigener Alben und Tickets schlagartig steigen. Ein Schlagerstar, der bis 2007 regelmäßig auf der Gästeliste stand, war Marc Pircher. Dann folgte ein Bruch der dazu führte, dass Pircher den begehrten Shows seit nunmehr 18 Jahren ferngeblieben ist.

Was war passiert? Marc Pircher packt aus

Im „Heute“-Interview erklärt der Tiroler, warum er seither nicht mehr bei Silbereisen aufgetreten ist und wie es ihm zwischenzeitlich erging. „Es war wenige Tage vor einer Silbereisen-Show, als ich für das neue Album „Du bist ´ne Sünde wert“ auf Promotion-Tournee in Deutschland war“, so Pirchner. „Der allerletzte Termin war bei einem Redakteur, der die Fragen irgendwie anders stellte als die anderen und sowohl Franz (Wolf, sein PR-Betreuer, Anm.d.Red.) als auch ich meinten anschließend bei der Weiterfahrt: „Bei dem am Schluss jetzt war es am besten – der macht sicher einen tollen Bericht …“ In seiner Biografie „Meine (wahre) Musikgeschichte“, die der Künstler vor kurzem im Marcito-Eigenverlag veröffentlichte und ausschließlich bei seinen Konzerten verkauft, ist die komplette Story nachzulesen.

Marc Pircher zu offenherzig?

Das Interview war bereits beendet und der Journalist – von Marc in seinem Buch nur „Herr Bösewicht“ genannt – begleitete die beiden Männer noch zum Auto. Ganz beiläufig wollte er wissen, ob der Schlagerstar in seiner Karriere auch schon einmal einen Fehler gemacht habe. „Und ich Idiot ließ mein Herz sprechen, schaltete mein Hirn aus und antwortete ihm: Weißt du, vor ein paar Jahren war ich mal mit meiner Ex-Partnerin und unserem frisch geborenen Sohn in der Silbereisen-Show. Als der Vertrag für diese Sendung unterschrieben wurde, da war unser Kind noch nicht einmal geboren. Das war sicher ein Fehler und etwas „übertrieben“ … und dies würde ich nicht mehr so machen“, beschreibt Marc den Moment, in dem sein Weg eine komplett andere Richtung einschlug.

Von Florian Silbereisen nur ausgenutzt?

Wenige Tage nach diesem Gespräch traute Marc Pircher seinen Augen kaum, als er auf der Titelseite eines deutschen Magazins in großen Lettern folgende Überschrift las: „Florian Silbereisen hat mich nur ausgenutzt.“ Doch damit nicht genug: „Diese Schlagzeile und der dazugehörige völlig negative Artikel machte die Redaktion der Silbereisen-Sendungen damals so wütend, dass sie mich sofort aus der Sendung schmissen, die drei Tage später stattfand, und sie luden mich bis heute nie mehr ein.“ Dieser Fauxpas hatte also das Ende von Pirchers Karriere bei Silbereisen besiegelt?

„Promistunde“ bei Radio Flamingo

Als Gast in der „Promistunde“ des österreichischen Schlagersenders Radio Flamingo im Jahr 2024 sprach Marc Pircher unter anderem ebenfalls über das „Silbereisen-Debakel“: „Man macht da natürlich Fehler, zum Beispiel habe ich meinen Sohn als Baby damals zum Florian Silbereisen in die Sendung mitgenommen“. Eine Entscheidung, die er heute als Fehler einordnet. „Es war ein Wunsch der Redaktion. Die haben gesagt: Entweder du kommst mit dem Baby oder du kannst daheimbleiben.“ Für Pircher war dies eine „blöde Entscheidung, weil ich danach sowieso nie mehr in der Sendung war.“ Laut dem Musiker hätte die TV-Show ganz eigene Spielregeln, bei denen er nicht mitspielen wolle. „Zu dem stehe ich auch.“ So seien die Sendungen von Florian Silbereisen sehr erfolgreich, „aber man darf nicht wissen, was da so alles hinter den Kulissen läuft.“ Ihm ginge es um den Schutz seiner Kinder.

Kein Groll gegen Silbereisen

Der damals nicht böswillig geäußerte, kurze Satz gegenüber dem Journalisten ärgert Marc Pircher bis heute. Ebenso das Ausbleiben einer Aussprache mit Michael Jürgens (57), dem „Schlager-Paten“, der sich für die Silbereisen-Shows hauptverantwortlich zeichnet, bedauert der Künstler sehr. Und wie denkt er über Silbereisen? Seinen Schlager-Kollegen sieht Pircher außen vor. „Er ist ein feiner Kerl und hat mit meinem völligen Ausschluss aus der Show nichts zu tun. Wer in diesen Shows vorkommt und wer nicht – das entscheidet einzig und allein die Redaktion.“

Neue Chancen für Marc Pircher

Kurz nach der Ausladung aus der Sendung erhielt der Sänger ein Angebot seitens des ORF. Er sollte selbst eine Sendung moderieren. Und so feierte er zunächst gemeinsam mit Kollegin Francine Jordi (48) „Weihnachten auf Gut Aiderbichl“, gefolgt von den Erfolgsformaten „Grand Prix der Volksmusik“ oder „Heut Pichert´s in der Hütt´n“. Zudem tritt er nach wie vor im Fernsehen, im Radio sowie live auf der Bühne bei Konzerten und Festen in Österreich, Deutschland und der Schweiz auf.

Rückkehr ausgeschlossen

Für den 47-Jährigen ist eines klar: Er zahlte für diesen einen unbedachten Satz einen hohen Preis. Eine Rückkehr zu Florian Silbereisen erscheint vor diesem Hintergrund auch zukünftig äußerst unwahrscheinlich.

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