Verrückte Familiengeschichte: Diese beiden Tatort-Stars sind Stiefbrüder

Dass das Leben selbst die besten Geschichten schreibt, beweist die Familiengeschichte dieser zwei Tatort-Stars. Lange Zeit wussten sie selbst nämlich nicht, dass sie Stiefbrüder sind. Die Rede ist von Martin Brambach (57) und Jan Josef Liefers (60).
Weil es der Zufall so wollte – Martin Brambach plaudert aus dem Nähkästchen
Martin Brambach war im Alter von zwölf Jahren ein aufgeweckter und neugieriger Junge. Was er jedoch beim Herumstöbern in den elterlichen Schränken fand, sollte seine bis dahin heile Welt auf den Kopf stellen. Auf einer Gerichtsurkunde zur Feststellung der Vaterschaft wurde sein Vater mit einem für ihn unbekannten Namen erwähnt. Hatte er tatsächlich zwölf Jahre lang den falschen Mann mit „Papa“ angesprochen? Bis zu diesem Moment ging der spätere „Tatort“-Star davon aus, dass der Regisseur und Schauspieler Karlheinz Liefers (1941-2006), bei dem er aufgewachsen war, sein leiblicher Vater sei. Auf diese Entdeckung angesprochen, lüfteten seine Eltern das Familiengeheimnis. Die Beziehung zwischen Brambachs Mutter, der Kostümbildnerin Heidi Brambach, und seinem leiblichen Vater, dem Architekten Jürgen Schöne (82), stand ungeachtet der Geburt des kleinen Martin unter keinem guten Stern.
Die neue Familie
Kurze Zeit nach der Trennung lernte Heidi Brambach einen anderen Mann, Karlheinz Liefers, kennen. Sein leiblicher Vater erhielt keinen Zugang mehr zu seinem Sohn. „Meine Mutter hat versucht, mir eine heile Familie zu bieten und die hat halt ohne meinen richtigen Vater stattgefunden“, erklärte der Schauspieler in einem „Bunte“- Interview. Als ohnehin schon verunsicherter Junge mitten in der Pubertät stand Brambach damals unter Schock. 2013 äußerte sich der Schauspieler in einem Interview mit dem Tagesspiegel wie folgt: „Da ist man emotional natürlich sehr aufgewühlt, aber ich habe meinem erziehenden, mittlerweile verstorbenen Vater sehr viel zu verdanken. Er war mein Vater, und mein leiblicher Vater ist auch mein Vater.“
Sein leiblicher Vater war immer präsent
Was Martin Brambach lange nicht wusste: Sein leiblicher Vater hatte ihn nicht nur ausfindig gemacht und ihn aus der Ferne beobachtet, er war für seinen Sohn sogar präsent, ohne dass dieser die Zusammenhänge begriff. Jürgen Schöne stand bei Fußballspielen der Jugendmannschaft seines Sohnes häufig als Zuschauer am Rand. Ohne sich zu erkennen zu geben, half er seinem Spross immer wieder mit wertvollen Tipps zur Verbesserung seines Spiels. „Ich habe darauf bestanden, Jürgen offiziell kennenlernen zu dürfen“, so der Schauspieler. Heute haben Vater und Sohn ein sehr gutes Verhältnis zueinander. „Er war und ist ein ganz toller Vater“, sagte Brambach im „Bunte“-Interview. „Als ich ihn damals kennengelernt habe, bekam ich direkt drei weitere Geschwister dazu geschenkt, zwei ältere Schwestern und einen jüngeren Bruder.“
Zwei Schauspiel-Stars in einer Familie
Von der Existenz seines berühmten Stiefbruders Jan Josef Liefers ahnte Brambach damals dennoch nichts. Dieser lebte nämlich seit dem dritten Lebensjahr bei seiner Mutter Brigitte Liefers-Wähner (81). Als sich Martin Brambach seinem drei Jahre älteren Stiefbruder schließlich annäherte, war er von ihm zutiefst beeindruckt. „Jan hatte schon eine hübsche Freundin, konnte Gitarre spielen und ging nach Berlin auf die Schauspielschule“, erinnert sich Brambach im Gespräch mit „Brisant“. „Ich habe ihn früher schon bewundert und tue das heute immer noch. Ich halte ihn für einen großartigen Schauspieler und sehe ihm wahnsinnig gerne zu.“
Ein verletzliches Vorbild
Jan Josef Liefers selbst hat sich bisher noch nicht öffentlich zu der Familiengeschichte geäußert. Stiefbruder Martin glaubt, dies läge daran, dass die Verhältnisse damals für ihn sehr schwer gewesen seien. Es sei kein Wunder, dass dieses bis heute ein emotional aufgeladenes Thema für Liefers sei. Im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“ erzählte Brambach: „Jan durfte uns nie begegnen, und als er mal da war, durfte er nicht sagen, wer er ist. Das war für ihn wahnsinnig schwer, weil ich den Vater hatte, den er nicht hatte.“
Keine Rivalen – aber auch kein Team
Nach einem eher zähen Verlauf des Kennenlernens, normalisierte sich der Kontakt der beiden Teenager schließlich etwas. Beim Radiosender rbb88.8 erinnerte sich Martin Brambach: „Da war ich 16 und bin ihm wohl ein bisschen auf den Keks gegangen, weil ich ihm immer gefolgt bin und verfolgt habe, was er so macht.“ Er bekam von Jan viele Tipps zum Gitarre spielen oder Drehen von Zigaretten. Auch wenn die beiden Schauspiel-Stars heute kein besonders enges familiäres Verhältnis zueinander pflegen, so nennt Martin Brambach Jan Josef Liefers dennoch seinen Bruder. Hin und wieder würden sich die beiden sehen.
Brambach und Liefers teilen eine Leidenschaft
Ohne jeden Zweifel eint eine Sache die beiden Männer: ihre Liebe zur Schauspielerei. Martin Brambach ist ein bekanntes Gesicht in der Deutschen TV-Landschaft. Während seiner inzwischen 24-jährigen Karriere spielte er in über 200 Filmen und Serien. „Tatort“-Fans kennen ihn seit 2016 als Ermittler Peter Michael Schnabel im Dresdner „Tatort“. Bisher standen Brambach und Liefers erst ein einziges Mal gemeinsam vor der Kamera – im Jahr 2003 für den SAT.1-Zweiteiler „Das Wunder von Lengede“. Beide sehen in dem jeweils anderen übrigens keinen Konkurrenten. Im Gegenteil. Sie zollen sich für ihre schauspielerischen Leistungen gegenseitige Hochachtung.
Jan Josef Liefers – eine Bilderbuchkarriere
Jan Josef Liefers ist aus gutem Grund ein gefeierter und vielfach ausgezeichneter Schauspieler. Seinen Durchbruch schaffte er im Jahr 1997 an der Seite von Til Schweiger mit „Knocking on Heaven´s Door“. In der Rolle als zynischer und wortgewandter Gerichtsmediziner begeistert er gemeinsam mit Axel Prahl seit 2002 im Münsteraner „Tatort“ ein Millionenpublikum. Als Sänger und Songwriter ist Liefers im deutschsprachigen Raum seit Ende der 90-er Jahre erfolgreich. Darüber hinaus ist er als Buchautor, Hörbuch-Sprecher, Theaterschauspieler und Ensemblemitglied der Dresdener Semperoper aktiv.
Erfolgreich und längst Kult – „Tatort“
Mit dem „Taxi nach Leipzig“ begann 1970 die Erfolgsstory der Kriminalfilm-Reihe „Tatort“, die mittlerweile Kult-Status im Deutschen Fernsehen erreicht hat. Die bisher erfolgreichste Tatort-Folge stammt aus dem Jahr 1991. Unter dem Titel „Der Fall Schimanski“ löste der beliebte, weil allzu menschliche, Kommissar „Schimmi“ seinen letzten Fall, was seine zahlreichen Fans in Scharen vor die Fernsehgeräte trieb. Unter den Ermittler-Duos in verschiedenen Städten gibt es einen stetigen Quotengarant: Mit einer durchschnittlichen Zuschauerzahl von rund 13,2 Millionen ist der „Tatort“ aus Münster der erfolgreichste ARD-Tatort im Zeitraum zwischen 1990 und 2022. Diesen Erfolg verdankt die Reihe nicht zuletzt den beiden Hauptdarstellern Axel Prahl als grummeliger Kriminalhauptkommissar Frank Thiel und eben Jan Josef Liefers in der Rolle des exzentrischen Gerichtsmediziners Prof. Karl-Friedrich Boerne. Das ungleiche Duo ermittelt auf seine ganz eigene, unkonventionelle Art äußerst erfolgreich.
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