Show bei VOX

"Kitchen Impossible": Mälzer nach Null-Punkte-Wertung mächtig sauer

21.03.2022, 07.46 Uhr
von Jule Hammerschmidt

"Kulinarischer 'David gegen Goliath'-Kampf", beschreibt Tim Mälzer das Kochduell der 7. Folge von "Kitchen Impossible". Beim Kampf um den Sieg unterschätzt der Hamburger seinen Kontrahenten Hendrik Haase aber gewaltig. Der sammelt als Nicht-Profi fleißig Punkte. Nur bei einer Wertung platzt selbst Mälzer der Kragen.

"Von der Qualifikation bist du das Niedrigste, gegen das ich je angetreten bin", scherzt Mälzer über seinen Kontrahenten Hendrik Haase. Der gelernte Kommunikationsdesigner ist zwar bekannt in der Food-Szene und kennt sich in der Welt der Kulinarik bestens aus, ist aber weder gelernter Koch, noch hat er ein eigenes Restaurant. Aber der 28-Jährige ist dennoch nicht zu unterschätzen. Er ist der Gründer der Organisation "Slow Food Youth Berlin", die sich gegen Verschwendung von Lebensmitteln einsetzt und ist unter anderem auch noch als Publizist, Moderator und Food-Blogger tätig.

Haases erste Station ist Hamburg. "Ich schicke diesen jungen Mann zum Großmeister der Soßen", kündigt Mälzer an. Und genau das tut er auch, und zwar zu Hamburgs Soßenmeister Thomas Martin, ins Restaurant Louis C. Jacob. Zu Haases bedauern gibt es für ihn ein klassisches französisches Gericht: geschmorte Ochsenschulter mit Rotweinreduktion, Sellerie und Zwiebel. Mit kleinen bunten Skizzen macht sich der gelernte Kommunikationsdesigner Notizen. Besonders die dunkle und glänzende Soße macht ihm Sorgen. Von Mälzer erhält er vorab den Tipp, mit der Soße bereits am Vortag zu beginnen. Doch sein Fond ist leider viel heller als das Original und auch sein Fleisch bereitet er viel zu spät zu.

Null-Punkte-Wertung macht Mälzer sauer

Das Fazit von Soßen-Meister Martin fällt dennoch positiv aus: "Für jemand', der das nicht so professionell macht, hat er das richtig gut gemacht" und Haase selbst rechnet mit sechs bis sieben Punkten. "Also über die Mitte auf jeden Fall." Doch es kommt anders. Bei der Auszählung der Wertungszettel zeigt sich, dass niemand der zehnköpfigen Jury Haase über fünf Punkte gegeben hat. Besonders krass: Ein Jurymitglied hat gar null Punkte vergeben.

Ein absolutes Unding, selbst für Mälzer: "Es ist für'n A....! Weil es einfach eine wirklich Nicht-Wertschätzung, Nicht-Anerkennung ist. So eine Wertung gibt man nicht ab, das würde man nur sagen, wenn du auf den Teller spuckst und abgibst ...". Das Ergebnis ist mit 3,6 Punkten entsprechend mau ausgefallen. "Das ist die Note, mit der ich Abitur gemacht habe", versucht Mälzer die Stimmung etwas zu heben.

Der Profi wird von Haase indes auf die Schwäbische Alb geschickt. "Schon wieder so ein Philosophenteller", sind Mälzers erste Worte, als er in die schwarze Box blickt. Das Gericht "Kohlrabi vs. Karotte" wurde von Simon Tress, Küchenchef im Bio-Gasthaus "Rose" in Hayingen, gekocht. Er verwendet ausschließlich Zutaten, die aus einem Umkreis von 25 Kilometern stammen. Mälzers höchst persönlicher Albtraum. "Ich würde mir lieber Klebstoff in die Augen spritzen, als dieses Gericht hier nachzukochen", motzt er. Als er dann auch noch das Gemüse selbst pflücken und Öl, Butter und Sahne eigens herstellen muss, ist seine Laune im Keller. Bei der Zubereitung des Gerichts wandelt Mälzer einiges ab, um nicht, wie Tress es bevorzugt, den klaren Geschmack der Produkte zu haben, sondern einen "runden" Geschmack zu erzeugen. "Wenn ich schon nicht weiß, wie es geht, mach ich es wenigstens so, dass es lecker ist", sagt er und ist sichtlich begeistert von sich selbst. 8,4 Punkte sahnt der Profikoch am Ende ab.

Haase ist albanischen Traditionen auf der Spur

In Albanien erwartet Hendrik Haase ein Gericht voller Tradition. Von einem Koch, der genau wie er ein großer Verfechter der "Slow-Food-Bewegung" ist. Das Gericht besteht aus dem traditionellen Fli, einer Art Schichtpfannkuchen, und Forelle. Es kommt vom albanischen Koch Bledar Kolar. Ersteres ist auch Haases größte Herausforderung. Das tradionell albanische Gericht muss auf einem offenen Feuer bzw. glühenden Kohlen zubereiten werden, damit die einzelnen Teigschichten durchgebacken werden können. Auch wenn das Fli von Haase am Ende dem Original nicht besonders nahekommt, schlägt er sich gut und erzielt hervorragende 7,9 Punkte.

Mälzers letzte Station ist sein (natürlich nur kulinarisch) "verhasstes" Berlin. Bei dem Spitzen-Pâtissier Rene Frank soll er eine Kreation aus Nussbiskuit, Nusseis und eingelegten Auberginen nachkochen. Mälzer findet diese Aufgabe natürlich "total beschissen". Dafür schlägt er sich im Endeffekt gar nicht schlecht. Seine Devise: Einfach irgendwas "zusammenkloppen". Mit Omas Nusskuchenrezept gelingt ihm der Biskuitteig überraschend gut. Der gravierendste Fauxpas: Er kauft keine Paranüsse, sondern Macadamia. Das beschwert ihm viele Punktabzüge, aber dennoch sammelt er stolze 6,4 Punkte und gewinnt so das Duell gegen Kontrahent Haase mit einer Punktzahl von 14,8 Punkten.

Das könnte Sie auch interessieren