"True Crime"-Format im ZDF

"XY gelöst": Mit Sven Voss zurück an den Tatort

05.08.2022, 08.32 Uhr
von Rupert Sommer

"True Crime" boomt – das ist auch am ZDF nicht vorbeigegangen. Sven Voss, der sich bereits in dem Format "Tod in..." alten Morden widmete, stellt nun auch in "XY gelöst" aufgeklärte Fälle noch einmal nach.

ZDF
XY gelöst
Dokumentation • 05.08.2022 • 21:15 Uhr

Aus der seit über fünf Jahrzehnten erfolgreichen "Aktenzeichen XY... ungelöst"-Reihe hat das ZDF ein neues True-Crime-Format entwickelt, in dem Sven Voss zusammen mit den Ermittlern von damals erfolgreich aufgeklärte Fälle noch einmal nachstellt – auch am eigentlichen Schauplatz der Verbrechen. Der Titel: "XY gelöst" ...

Es ist der Moment, den alle fürchten: noch einmal zurückkehren an den Schauplatz von brutalen Verbrechen. Die neue, zunächst auf vier Folgen angelegte Reihe "XY gelöst" mit Sven Voss macht es den Beteiligten (und den Zuschauern) aber deutlich leichter. Die Fälle wurden erfolgreich aufgeklärt. Trotzdem bleibt bei der neuen Reihe, die dem beliebten "True Crime"-Programmtrend folgt, oft ein Gefühl von Beklemmung und Sorge. Immerhin sind es ja keine fiktionalen Krimi-"Tatorte", die aufgesucht werden. Es geht um den Kitzel, ja sogar um den Grusel des Realen.

Dabei nimmt Voss, der in der Ableger-Reihe in die Rolle von "Aktenzeichen XY... ungelöst"-Moderator Rudi Cerne schlüpft, Ermittlerinnen und Ermittler sowie die früheren Vertreter von Staatsanwaltschaft und Spurensicherung mit an die Originalschauplätze des jeweiligen Falls. Schritt für Schritt wird die eigentliche Tat, die Arbeit der Kriminalpolizei und schlussendlich die Lösung anhand von nachgestellten Szenen und mithilfe von vielen Interview-Passagen noch einmal aufgerollt.

"Alle Fälle haben gemeinsam, dass sie erst nach vielen Jahren aufgeklärt werden konnten", sagt Sven Voss zu den Dreharbeiten. "Manchmal gab es kaum noch Hoffnung, dass die Täter überhaupt gefasst werden können. Es war bei den Dreharbeiten und Interviews verblüffend, wie detailliert sich die Ermittler an die Fälle ihres Lebens erinnern konnten. Vor allem an den emotionalen Moment, als sie den Täter doch noch überführen konnten. Dieses Ermittlerwissen macht 'XY gelöst' so authentisch."

Persönlich beeindruckt hat ihn, wie viel sich die damals Beteiligten emotional abverlangten, wie wichtig aber auch eine Art von Wiederbegegnung schien. "Es ist bestimmt auch für einen erfahrenen Ermittler nicht leicht, an den Tatort eines schrecklichen Verbrechens zurückzukehren. Unter den vier Folgen sind auch zwei, bei denen Kinder die Opfer sind – da besonders", erklärt Sven Voss.

"Doch die Kommissare und Staatsanwälte hatten Vertrauen in unsere Dreharbeiten und sind mit uns an diese Tatorte gegangen. Dorthin, wo sie die Spuren entdeckt haben, die sie zu den Tätern geführt haben. Auch viele Jahre nach der Tat spürte man bei den Ermittlern, wie sehr sie die Verbrechen mitgenommen haben, obwohl die Orte heute vielleicht ganz anders aussehen, weil das Gras am Wegesrand etwas höher steht als damals oder die Sonne scheint", sagt Voss. "Ein Tatort weckt nun mal starke Erinnerungen, und das haben wir versucht, zu transportieren."

Zum Auftakt geht es um das Verschwinden der achtjährigen Johanna, die am 2. September 1999 nicht vom Spielen nach Hause zurückkehrte. Es war der Beginn jahrelanger Ermittlungen. Im April 2000 wurden Überreste ihrer Leiche gefunden. 18 Jahre lang jagte die Polizei den Kindermörder. Am Freitag, 12. August, 21.15 Uhr, wird die Reihe fortgesetzt. Dann geht es um ein älteres Ehepaar, das von einem Tag auf den anderen spurlos verschwand.

XY gelöst – Fr. 05.08. – ZDF: 21.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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