Die besten Sitcoms - Lachanfälle in Serie

Christoph Maria Herbst nervt als Bernd Stromberg seine Angestellten und sorgt für Kult-Sprüche.
Christoph Maria Herbst nervt als Bernd Stromberg seine Angestellten und sorgt für Kult-Sprüche.  Fotoquelle: picture alliance / dpa | Brainpool/Willi Weber

Sie werden beinahe zu Familienmitgliedern und bringen uns regelmäßig zum Lachen - unserer TV-Freunde aus den Sitcoms. Hat man erstmal seine Lieblings-Sitcom gefunden, begleitet sie uns oft über mehrere Jahre. Skurrile Charaktere, absurde Situationen und überraschende Gangs machen die Comedy-Serien so beliebt. Besonders in den letzten Jahren kam eine Vielzahl an neuen Formaten auf den Markt, da fällt die Auswahl schwer. Hier stellen wir euch ein paar der besten Sitcoms vor und liefern euch Inspiration für einen lustigen Serien-Marathon. Also, rauf auf das Sofa, Snacks in die Hand und Sitcom an.

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Von Annika Schmidt

Bevor wir uns den einzelnen Sitcoms zuwenden, lohnt sich ein Blick auf das kurzweilige Genre. Die ersten Sitcoms kamen Ende der 40er Jahre in den USA auf und schwappten schnell nach Europa über. Die meisten Comedy-Serien haben die immer wiederkehrenden Charaktere, ein gleichbleibender Schauplatz und ein Feuerwerk aus Gags gemeinsam. Viele Formate kommen aus den USA, doch auch englische und deutsche Sitcoms erfreuen sich hierzulande großer Beliebtheit.

Seit "The Big Bang Theorie" (2007-2019) ist es cool geworden, ein Nerd zu sein. Mit 279 Episoden hält die Sitcom um die Wissenschaftler Leonard (Johnny Galecki), Sheldon (Jim Parsons), Howard (Simon Helberg), Raj (Kunal Nayyar) und ihren Freundinnen Weltrekord. Gemeinsam schlagen sie sich durch die Tücken des Lebens. Dies ist besonders für den hochintelligenten Sheldon eine Herausforderung, für den menschliche Emotionen oft ein Rätsel sind. Die Macher, die ebenfalls für die Sitcom "Two and a Half Man" verantwortlich sind, haben durch die vielen Anspielungen bei "Big Bang" Themen aus Star Trek, Star Wars, der Comic-Welt und der Wissenschaft einem großen Publikum nähergebracht. 

Gleich zehn Emmys räumte "How I met your Mother" (2005-2014) ab. In der Sitcom begleiten die Zuschauer den Architekten Ted Mosby (Josh Radnor) dabei, sich durch das Leben zu schlagen, um letztendlich bei der Mutter seiner Kinder anzukommen. Zu einer der Besonderheiten der Serie gehört, dass Ted Mosby seine Lebensgeschichte seinen Kindern im Jahr 2030 erzählt. "How I met your Mother" startet im Jahr 2005, als Ted 27 Jahre alt war und mit seinen Freunden das Leben in New York genießt. Zurecht gehört die Sitcom zu den besten ihrer Art. Neben unerwarteten Wendungen, wirklich guten Gags fließt oft eine Portion Romantik und Drama mit ein.

Arthur Spooner hält seine Tochter Carrie (Leah Rimini) und seinen Schwiegersohn Douglas (Kevin James) immer gut auf Trab. Jerry Stiller, der Vater von Schauspieler Ben Stiller, glänzt als kauzigen und skurrilen Starrkopf und hat sich damit in die Herzen zahlreicher Zuschauer gespielt. In "King of Queens" (1998-2007) ist Douglas leidenschaftlicher Paketzusteller und lebt mit seiner Frau Carrie und seinem Schwiegervater unter einem Dach. Douglas ist eher einfach gestrickt. Essen und ein entspanntes Leben führen, gehören zu seinen Prioritäten. Doch das ist nicht einfach mit einer durchsetzungsstarken Frau und einem schrulligen Schwiegervater.

Ein Sitcom-Hit aus Deutschland ist zweifelsohne "Stromberg" (2004-2012). Die Rolle des unbeliebten Versicherungs-Abteilungsleiters Bernd Stromberg scheint Christoph Maria Herbst auf den Leib geschneidert worden zu sein. Mehrfach ausgezeichnet ist diese Sitcom wirklich einmalig. Begleitet wird Stromberg bei seinem Arbeitsalltag von einem fiktiven Kamerateam, das er gerne nutzt, um seine Ansichten mit der Welt zu teilen. Der schwarze Humor, die genialen Gags, die Situationskomik und der skurrile Charakter von Stromberg sorgen in den fünf Staffeln für beste Unterhaltung. 2014 kam mit "Stromberg - der Film" die Sitcom in die Kinos. Längst sind Strombergs politisch meist inkorrekte Sprüche zum Kult geworden.

"Scrubs - Die Anfänger" (2001-2010) spielt zwar in einem Krankenhaus, ist aber dennoch keine Krankenhaus-Serie. In 182 Folgen versuchen John Dorian (Zach Braff), genannt J.D. und sein Kumpel Turk (Donald Faison) gute Ärzte zu werden und ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Zur Clique gehört noch die schusselige Elliot Reid (Sarah Chalke), die zur On-Off-Freundin von J.D. wird. Eine Kultfigur ist Oberarzt Dr. Cox (John C. McGinley) geworden, der seinen jungen Medizin-Kollegen gerne mit Mädchennamen anspricht und nicht viel davon hält, dass J.D. permanent versucht, mit ihm Freundschaft zu schließen.

Mit viel Selbstironie verkörpert Schauspieler Sebastian Pastewka sich selbst in der Sitcom "Pastewka" (2005-2020). Zahlreiche prominente Gäste wie Anke Engelke kommen häufig für Gastauftritte vorbei und spielen sich dabei ebenfalls selbst. Erzählt wird, wie Bastian Pastewka als Comedian versucht, Jobs an Land zu ziehen und seine Beziehungsprobleme löst. Nicht selten werden dabei die Schattenseiten der Medienwelt beleuchtet. Besonders nervig findet er seinen Bruder Hagen (Matthias Matschke), der mit seiner Tochter eine Wohnung im gleichen Haus bezieht. Zu Pastewkas großem Ärger kommt, dass Hagen mit einer Nachbarin zusammenkommt, mit der er eine leidenschaftliche Feindschaft pflegt. In knapp 100 Episoden kann man herrlich darüber lachen, in welche unangenehme Situation sich Pastewka wieder einmal selbst gebracht hat. 

Die Serie "Two and a half Man" (2003-2015) bescherte Charlie Sheen als Charlie Harper einen Mega-Erfolg. Die Geschichte dreht sich um einen reichen Junggesellen, der mit seinem Bruder Alan (Jon Cryer) und dessen Sohn Jake (Angus T. Jones) in Malibu wohnt und zahlreiche Eskapaden erlebt. Während Alan sich nach finanzieller Sicherheit und einem Familienleben sehnt, lässt es Charlie mit Frauen und Alkohol krachen. Nach einigen Skandalen im wahren Leben wurde Charlie Sheen ab der neunten Staffel durch Ashton Kutcher als Walden Schmidt ersetzt. Für viele Fans war die letzte Doppelfolge von "Two and a half Man" ein Schock, da diese hochprämierte und lustige Sitcom am Schluss stark abflacht. Dennoch lohnt es sich, diese Comedy-Serie anzuschauen. 

"Modern Family" (2009-2020) ist nicht nur witzig und unterhaltsam, die Sitcom spricht auch gesellschaftlich relevante Themen wie die Homo-Ehe an. Keine andere Comedy-Serie hat bisher so viele Emmys abgeräumt wie "Modern Family". Erzählt wird als fiktive Dokumentation. Dabei geht es um den Alltag dreier Generationen einer Patchwork-Familie. Sohn Mitchell und sein Partner haben ein asiatisches Baby adoptiert, Schwester Claire ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Der Vater Jay Pritchett (Ed O'Neill) ist mit einer jungen Latina zusammen. Eine Sitcom mit Herz und unkonventionellen, verrückten Menschen im täglichen Chaos.

Nur wenige Sitcoms haben so einen Hype wie "Friends" ausgelöst. Von 1994 bis 2004 lief die Story über die sechs New Yorker Freunde Rachel, Ross, Joey, Monica, Phoebe und Chandler über die Bildschirme. Bei den Beziehungsproblemen und der persönlichen Weiterentwicklung der Truppe fieberten Millionen Fans mit. In den USA schauten sich über 50 Millionen Menschen die letzte von 236 Folgen "Friends" im TV an. Die Sitcom verhalf besonders Schauspielerin Jennifer Aniston zur großen Popularität. Ein Hoch auf die Freundschaft!

In "The Middle" (2009-2018) geht es um Familie Heck, die in einer kleinen Stadt in den USA lebt. Mutter Frankie Heck (Patricia Heaton) berichtet aus ihrer Perspektive von ihrem chaotischen Alltag. Sie selbst ist etwas schusselig, doch ihre Kinder setzen noch eins obendrauf. Tochter Sue (Eden Sher) scheitert immer wieder an ihren Herausforderungen, dennoch gibt sie niemals auf. Während sich Axl (Charlie McDermott), als ältester Sohn auf ein entspanntes, spaßiges Leben konzentriert, ist der jüngste der Familie Brick (Atticus Shaffer) ein Sonderling auf seine Weise. Der wortkarge Vater Mike (Neil Flynn) hat das Herz auf dem richtigen Fleck, auch wenn er an so einem "Gefühlskram" kein Interesse hat. "The Middle" ist witzig, überraschend und liebenswürdig.

"Brooklyn Nine-Nine" (2013-2021) geht es um eine Gruppe Polizisten im Bezirk Brooklyn. Jake Peralta (Andy Samberg) zeichnet sich während seiner Arbeit durch eine große Portion Humor aus. Der große "Stirb Langsam"-Fan fängt eine Beziehung mit seiner Kollegin Amy (Melissa Fumero) an, die er auch später heiratet. Ray betont (Andre Braugher) gerne, dass er der erste offen homosexuelle, schwarze Captain des NYPD ist. Mit ihm ziehen allerdings strenge Regeln in das Police-Department ein. Bei ihrer Arbeit versucht das unorthodoxe und chaotische Detective-Team sich zusammenzuraufen und ihre Fälle zu lösen.

In "Black Books" (2000-2004) geht es in eine Londoner Buchhandlung. Die Serie dreht sich um den Eigentümer des Geschäfts Bernard Ludwig Black (Dylan Moran), seinen Mitarbeiter Manny Bianco (Bill Bailey) und deren Freundin Fran Katzenjammer. Für Black zählen nur seine Bücher, Alkohol und Zigaretten. An seinen Kunden hat er kein Interesse. Ganz im Gegenteil zu seinem engagierten Angestellten Manny. Die meiste Arbeit in der Buchhandlung bleibt an ihm hängen. Grund genug, dass Manny öfters mal ausrastet. Die Sitcom war unter Kritikern ein Riesen-Erfolg und wurde sogar als beste Comedy Gruppe seit "Monty Phyton" betitelt. 

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