Matthias Matschke spielt während seiner gesamten Schulzeit im Orchester Violine und Gitarre, singt im Chor und ist ab der Mittelstufe durchgehend in der Theater-AG. Nach dem Abitur studiert er Schauspiel an der Hochschule der Künste in Berlin. Schon während seines Studiums wird er von Matthias Lilienthal an die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz engagiert.
Der Intendant Frank Castorf erkennt sein außergewöhnliches Talent und nimmt ihn nach seinem Abschluss unter Vertrag. In dieser spannenden Phase des deutschen Theaters arbeitet er zwischen den diametralen Ansätzen Frank Castorfs und Christoph Marthalers und entfaltet seine besondere Fähigkeit, menschliche Musikalität und ideenreiches Spiel in eine lebendige Beziehung zu setzen. Seinen Durchbruch im Theater hat er als "Hugo" in Jean-Paul Sartres "Die schmutzigen Hände" und als "Bobinet" in Jacques Offenbachs "Pariser Leben".
"Nachwuchsschauspieler des Jahres"
Seine spielwütigen Abbildungen eines radikalisierten Attentäters und überforderten Jugendlichen, der sich in diesem Spannungsfeld zurechtzufinden sucht, und eines heruntergekommenen, melancholischen Lebemannes werden im gleichen Jahr von der renommierten Fachzeitschrift "Theater heute" mit dem Preis "Nachwuchsschauspieler des Jahres" ausgezeichnet. Gleichzeitig werden die Regisseure Detlef Buck und Leander Haußmann auf die besonderen Fähigkeiten des Darstellers aufmerksam. Sie engagieren ihn für ihre Kinoproduktionen "Liebesluder" und "Sonnenallee". Am Theater folgen Zusammenarbeiten mit Andreas Kriegenburg, Antú Romero Nunes, Karin Henkel, Stefan Bachmann und Thomas Ostermeier.
Einer breiten Öffentlichkeit wird er bekannt als festes Ensemblemitglied der erfolgreichen Fernsehformate "Helen Dorn", "Ladykracher" und "Pastewka". Ein internationales Publikum wird auf ihn aufmerksam in Brian Percivals "Die Bücherdiebin" und Wes Andersons "Grand Budapest Hotel".
Neben seinen Auftritten am Schauspielhaus Zürich und an der Volksbühne Berlin arbeitet Matthias Matschke als Schauspieler und Musiker unter anderem an der Schaubühne am Lehniner Platz, dem Schauspielhaus Hamburg und dem Wiener Burgtheater. Im Film sind es Produktionen wie "Boxhagener Platz", "Das Zeugenhaus", "Killerjagd. Töte mich, wenn du kannst" und "Wolfsburg" sowie die langanhaltende Zusammenarbeit mit Matti Geschonneck, die ihn prägen und zu einem gefragten Schauspieler machen.
Quelle: Jozo Juric / Stephanie Pfänder.
Weitere Filme mit Matthias Matschke: "Was tun, wenn's brennt?", "Boran" (beide 2001), "Die Frau des Architekten", "Soloalbum" (beide 2003), "Vier Töchter" (2006), "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken", "Vollidiot", "Mein Führer", "Meine schöne Bescherung" (alle 2007), "Die zwei Leben des Daniel Shore" (beide 2009), "Resturlaub" (2011), "Helen Dorn - Das dritte Mädchen" (2014).