Buck gibt mit 22 Jahren sein Debüt als Schauspieler und Regisseur - und zwar mit dem mittellangen Film "Erst die Arbeit und dann?" Ein Bauer vom Land möchte sich in der großen Stadt einen schönen Abend machen. Buck spielt und inszeniert das schon mit jenem staubtrockenem Witz, der später sein Markenzeichen werden sollte. Erst nach diesem Achtungserfolg beginnt Detlev Buck ein reguläres Studium. Sein Abschlußfilm an der Berliner Filmakademie, der mittellange "Hopnik" (1989) ist eine lakonisch erzählte Geschichte von einem Holsteinischen Grenzer (Buck) und seiner Liebe zu einer Kreuzberger Friseuse.
"Karniggels" (1991) erzählt, wie im tiefsten Schleswig-Holstein ein Kuh-Killer sein Unwesen treibt. Derweil hat der junge Polizist Köpe (Michael Lade) argen Liebeskummer; und bevor er völlig ausrastet, amüsiert Bucks Lustspiel durch mal dröge, mal schwarze Komik. In der Folge ist Buck nicht nur in seinen eigenen Filmen zu sehen, er spielt auch bei Kollegen, etwa in "Alles auf Anfang" (1993) von Reinhard Münster. Den großen Durchbruch hat Buck mit "Wir können auch anders" (1993) mit Joachim Król und Sophie Rois. Zwei spinnerte Brüder reisen mit ihrem klapprigen LKW durch die ehemalige DDR, wo sie von der Oma ein Haus geerbt haben. Unterwegs zwingt sie ein desertierter Rotarmist, ihn mitzunehmen. Da die beiden Brüder Analphabeten sind und der Russe nur kyrillische Buchstaben lesen kann, können die drei keine Straßenschilder entziffern: Ihre Reise wird zur amüsanten Odyssee. Doch während sich zwischen den dreien eine Freundschaft entwickelt, wird die Umwelt immer feindseliger.
Spätestens seit der deutschen Erfolgskomödie "Männerpension" (1996) gehört Buck zu den Erfolgsregisseuren. Ein Gefängnisdirektor kommt auf die Idee, Gefangenen Hafturlaub zu gewähren, wenn sie eine Frau finden, die bereit ist, sie eine Woche aufzunehmen. Das geht natürlich nicht ohne Verwicklungen ab. Als Knastologe Gerhard verfällt Buck einer lispelnden Heike Makkatsch; von nun an ist sein Name dem Kinopublikum bekannt. Daneben interessiert sich Buck auch für's Theater: Im Frühjahr 1997 inszenierte er am Bochumer Schauspielhaus bei seinem Freund und Kollegen Leander Haußmann Strindbergs "Vater".
1998 dreht Buck "Liebe deine Nächste". Josefine (Lea Mornar) und Isolde (Heike Makatsch), zwei "Soldatinnen Gottes", werden aus der Idylle des Kinderheims in der Provinz in die rüde Großstadt Berlin versetzt, dorthin, wo das Elend am größten ist. Sie sollen ein Obdachlosenheim leiten, und sie tun das mit viel Elan und Einsatzwillen - und allerlei Tiefschlägen. Natürlich geht es Detlev Buck weder um Missionierung noch um christliche Nächstenliebe, sein Film ist kein Sozialdrama, und natürlich haben die strahlenden Engel des Alltags auch einen bösen Widerpart, den Satan leibhaftig: Tristan (Moritz Bleibtreu) ist ein Unternehmenssanierer, der mit eisernem Besen in den Betrieben aufräumt. Alles, was an Arbeitskräften untauglich ist, wird entlassen. In Wahrheit erzähle er, sagt Buck, die Geschichte eines Mannes ohne Moral, der Sex und Geld liebt, aber die Liebe verabscheut. Und dieser (äußerst charismatische) Widerling von Tristan trifft - nicht auf Isolde, sondern - auf Josefine, und die kann er nicht besiegen, da sie reinen Herzens ist und allen teuflischen Tricks widersteht. Der verkorkste Film kommt über das Niveau eines ambitionierten Tiefschlags freilich nicht hinaus.
Auch schauspielerisch war Buck 1998 wieder aktiv. Er spielte den etwas tumben Ehemann von Maria Schrader in dem Lesben-Drama "Aimée & Jaguar" von Max Färberböck. Weitere Filme mit und von Detlef Buck: "Küss mich" (1995), "Polizeiruf 110 - Über Bande" (1995), "Unter der Milchstraße" (1995), "Nackt im Cabrio" (1996), "Der große Bagarozy" (1998), "Sonnenallee" (1999, auch Produzent), "Tarzan" (1999, Sprecher), "Fernes Land - Pa-Isch" (2000), "Liebesluder" (2000, Regie), "Blue Moon" (2002), "Herr Lehmann", "Mein Name ist Bach" (beide 2003), "Nacktschnecken", "Liebe süß-sauer: Die Verlobte aus Shanghai" (beide 2004), "Kabale und Liebe" (2005, auch Produzent), "NVA" (2005), "Knallhart", "Vom Ende der Eiszeit" (beide 2006), "Hände weg von Mississippi", "Midsummer Madness" (beide 2007), "Die Gustloff", "Der Mond und andere Liebhaber", "Die Geschichte vom Brandner Kaspar" (alle 2008), "Contact High", "Das weiße Band", "12 Meter ohne Kopf", "Same Same But Different" (alle 2009), "Rubbeldiekatz" (2011), "Der Heiratsschwindler und seine Frau", "Die Vermessung der Welt", "Schneeweißchen und Rosenrot" (alle 2012), "Hai-Alarm am Müggelsee", "Ostwind", "Bibi & Tina - Der Film" (alle 2013).