Es ist doch schon so lange her, hinterher wurde alles gut, ganz sicher wird man ordentlich darüber lachen können: So richtig will Ludger (Jörg Schüttauf) nicht, aber auf Drängen seiner Familie gibt er dann doch nach und beantragt Einsicht in seine alte Stasi-Akte. So lustig wie erwartet wird es allerdings nicht.
"Kein Arsch passt so gut in eine Jeans wie deiner und dein harter Schw..." – ein sehr intimer Brief taucht da auf, verfasst von einer Frau, aber definitiv nicht von seiner Corinna (Margarita Broich). Ludger winkt ab, klappt die Akte hastig wieder zu. Und beginnt dann doch, sich zu erinnern.
Im heutigen Berlin ist Ludger Fuchs ein angesehener Autor, doch als junger Mann (David Kross) in der DDR war er mal Stasi-Spitzel. Eigentlich sollte er die alternative Szene zersetzen, stattdessen avancierte er zu einem Widerstands-Dichter und verliebte sich in das Hippie-Mädchen Nathalie (Deleila Piasko). Erinnerungen an eine wilde, eine schöne Zeit, bis ins letzte pikante Detail dokumentiert vom Staatssicherheitsdienst.
"Stasikomödie", so nennt Leander Haußmann (Drehbuch und Regie) nach "Sonnenallee" (1999) und "NVA" (2005) den dritten und letzten Teil seiner DDR-Trilogie. Es sind wieder einige große Namen dabei: Neben Schüttauf, Broich, Kross und Piasko standen unter anderem Henry Hübchen, Tom Schilling, Detlev Buck, Karsten Speck und Ilka Bessin für die UFA-Produktion vor der Kamera.
In vier Kategorien ist die Dramödie für den Deutschen Filmpreis nominiert; von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) wurde das neue Haußmann-Werk bereits mit dem Prädikat "besonders wertvoll" versehen. Begründung: "'Stasikomödie' ist großartig erzählt und gut beobachtet, versprüht mindestens genauso viel Leidenschaft wie Humor und überzeugt mit brillanten Schauspielern."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH