Der Wahnsinn des Alltags mit allem, was Menschen zweifeln und verzweifeln lässt – nur dass man hier eben aus sicherer Distanz zusehen kann, wie andere sich plagen: Es ist irgendwie schon verständlich, dass und warum "Wunderschön" trotz ultimativen Normalo-Erzählungen so gut funktioniert hat. 2022 avancierte die episodisch angelegte Tragikomödie von und mit Karoline Herfurth zu einem der erfolgreichsten deutschen Filme seit Corona. Mit "Wunderschöner" legt Herfurth jetzt nach.
Ganz normale Menschen in ganz normalen Krisensituationen zeigen – das alleine ist es natürlich doch nicht. Herfurth, die sich parallel zur eigenen Schauspielkarriere längst auch als Autorin und Regisseurin etabliert hat, wurde im Zusammenhang mit "Wunderschön" vielfach für ihren feinfühligen und empathischen, zugleich aber auch charmanten und humorvollen Blick auf ihre Filmfiguren gelobt. Auch in "Wunderschöner" gibt es wieder diese kleinen, unscheinbaren Momente, die so viel sagen.
Zum Beispiel, wenn Vicky (Nora Tschirner) ihre wieder mal gestresste Freundin Sonja (Herfurth) innig umarmt, "Du bist wunderschön" sagt und Sonja damit zumindest für einen kurzen Augenblick aus ihrem Loch herausholt. Was Sonja so betrübt: Sie und Milan (Friedrich Mücke) haben sich inzwischen getrennt. Es war wohl richtig, einen Schlussstrich zu ziehen, aber als Sonja ihren Ex dann mit einer neuen Frau sieht, tut das doch weh. Was, wenn sie selbst nicht wieder jemanden findet, der zu ihr passt?
Neben Sonja leiden auch die übrigen Figuren dieses Fortsetzungs-Films wieder unter diversen großen und kleinen Problemen, die einem das Leben so vor die Füße wirft. Für Nadine (neu im Cast: Anneke Kim Sarnau) etwa bricht eine Welt zusammen, als ihr Mann sich auf eine andere Frau einlässt. Juli (Emilia Schüle) fühlt sich in ihrem neuen Job als Aufnahmeleiterin beim TV nicht richtig verstanden. Und die junge Lilly (Emilia Packard) scheint einfach allgemein noch nicht richtig zu wissen, was sie vom Leben will (oder nicht will). Nur schön soll es eben sein, das möchten sie alle. Oder eben: "Wunderschöner" als es jetzt ist.