Auf sich aufmerksamen machen konnte der Franzose Cédric Klapisch hierzulande vor allem mit seiner Trilogie "L'auberge espagnole" (2002), "L'auberge espagnole – Wiedersehen in St. Petersburg" (2005) und "Beziehungsweise New York" (2013). Im Mittelpunkt steht darin eine Gruppe von Figuren, die sich als Erasmus-Studenten kennenlernen und sich Jahre später erneut über den Weg laufen. Zwischenmenschliche Beziehungen und familiäre Bindungen bilden auch die Grundlagen seines jüngsten Films "Die Farben der Zeit", der ganz unterschiedliche Epochen zusammenfließen lässt.
Geschichte soll für die kapitalistische Moderne Platz machen: Einem seit den 1940er-Jahren leerstehenden Haus in der Normandie droht der Abriss. Geplant sind an jenem Ort Parkplätze für ein neues Einkaufszentrum. Eine Erbengemeinschaft muss allerdings noch ihre Zustimmung erteilen. Als Interessenvertreter werden Guy (Vincent Macaigne), Céline (Julia Piaton), Abdel (Zinedine Soualem) und Seb (Abraham Wapler) bestimmt.
Bei einer gemeinsamen Begehung des uralten Objektes tauchen die vier entfernten Verwandten in das geheimnisvolle Leben ihrer Vorfahrin Adèle (Suzanne Lindon) ein: Ende des 19. Jahrhunderts verließ diese als junge Frau ihre Heimat in Richtung Paris, um dort ihre unbekannte Mutter ausfindig zu machen. Mehr und mehr vermischen sich in der französisch-belgischen Tragikomödie die beiden zeitlichen Ebenen.