Guillermo del Toro und "Frankenstein" – die Versuchsanordnung könnte vielversprechender kaum sein. Seit 20 Jahren gilt del Toro ("Pans Labyrinth", "The Shape of Water") als Meister des düsteren Blockbuster-Kinos. Zudem ist er seit frühester Kindheit ein begeisterter Leser. Schon 2007 sprach er erstmals davon, "Frankenstein" verfilmen zu wollen. Ein Herzensprojekt mit reichlich Vorlauf also, für das der mexikanische Oscargewinner nach seiner finsteren "Pinocchio"-Interpretation von 2022 erneut mit Netflix zusammenarbeitete (nach dem Start in ausgewählten Kinos wird "Frankenstein" am 7. November in das Programm der Streaming-Plattform integriert).
Etwa 120 Millionen Dollar soll del Toro ausgegeben haben, um diese archetypische Geschichte über Hybris, pervertierten Forscherdrang und die Suche nach der Essenz des Lebens neu zu verfilmen. Oscar Isaac spielt den titelgebenden Wissenschaftler Victor Frankenstein, Jacob Elordi verkörpert dessen monströse "Kreatur". In weiteren Rollen sind unter anderem Mia Goth, Charles Dance und Christoph Waltz an dem Projekt beteiligt.
Europa, frühes 19. Jahrhundert, eine Zeit der Aufklärung und des Fortschritts. Die Elektrifizierung der Welt hat gerade erst begonnen, noch ist nicht viel bekannt über die Möglichkeiten dieser mysteriösen neuen Technologie. Mancher vermutet, mit ihr könne man das Wunder des Lebens erklären – und es vielleicht, so wie Gott, auch kontrollieren? Der "moderne Prometheus" Viktor Frankenstein, ein genialer Geist mit tiefen persönlichen Abgründen, will es versuchen. Am Ende wird er niedergeschmettert resümieren: "Auf der Suche nach dem Leben schuf ich den Tod."