Und, wie ist das Leben in Orkney? Rona könnte viel erzählen, zum Beispiel von den Schafen auf der Insel oder ihrem neuen Job als Vogelschützerin. Stattdessen spricht sie von "Erschütterungen" und einem ominösen "tiefen Grollen", das die "gesamte Insel und jede Faser deines Körpers" erfasst. Dazu passen auch die Bilder, die man immer wieder sieht: gewaltige Wellen, die auf die Küste schlagen, und loderndes Feuer. In diesen Details wird deutlich, welche elementaren Kräfte in Rona (Saoirse Ronan) wirken. In "The Outrun" versucht die junge Frau, ihrem alten Leben zu entkommen – und vor allem ihrer Alkoholsucht.
"Du denkst, es geht dir gut. Doch plötzlich willst du nichts sehnlicher als einen Drink." – Um aus diesem teuflischen Kreislauf auszubrechen, beschließt Rona, ihr Leben in London zumindest zeitweise hinter sich zu lassen und auf die schottischen Orkney-Inseln zurückzukehren, den Ort ihrer Kindheit. Sie zieht wieder bei ihrer strenggläubigen Mutter ein. Der Vater, ein Schäfer mit bipolarer Störung, ist auch noch da. Die frische Luft an der schottischen Küste hilft Rona. Aber wird es ihr wirklich gelingen, sich in Orkney mit all seinen eigenen "Erschütterungen" neu zu finden?
"The Outrun" basiert auf den Memoiren der schottischen Autorin Amy Liptrot, die wirklich in Orkney aufwuchs und gemeinsam mit Regisseurin Nora Fingscheidt ("Systemsprenger") auch das Drehbuch zum Film erarbeitete. Neben Hauptdarstellerin Saoirse Ronan, die bei Festival-Aufführungen von "The Outrun" viel Lob erntete, gehören unter anderem auch Paapa Essiedu, Saskia Reeves und "Game of Thrones"-Star Stephen Dillane zur Besetzung des hochkarätigen Dramas.