Sie wolle etwas "beitragen", sagt sie. Und zwar direkt an der Front, mittendrin in der "finstersten Hölle", um auf ihre Art den Schrecken des Zweiten Weltkriegs zu dokumentieren. Elizabeth "Lee" Miller war als Fotografin im Zweiten Weltkrieg eine echte Pionierin und ist bis heute ein Vorbild für viele Frauen, die gegen alle Widerstände ihren eigenen Weg gehen. Welchen Weg Miller konkret ging, davon erzählt jetzt das prominent besetzte Biopic "Die Fotografin".
Oscar-Gewinnerin Kate Winslet verkörpert Lee Miller im Film, und sie ist schon lange eine große Verehrerin der 1977 verstorbenen Kriegsfotografin. Bereits 2015 wurde Winslet für die Hauptrolle besetzt, noch bevor Regisseurin Ellen Kuras oder das Autorenteam um Lem Dobbs und Liz Hannah sich dem Projekt anschlossen. Lee Miller sei eine "großartige Explosion der Extreme" gewesen, erklärte Winslet vor einigen Jahren, "eine extreme Liebhaberin, Denkerin, Lebensbejaherin, Köchin, 'Vogue'-Covergirl, Kriegskorrespondentin, Ikone, Mutter".
In ihrer Jugend arbeitet Lee Miller als Fotomodell, dann wechselt sie die Seiten und wird selbst Fotografin. Sie will nicht nur die schönen Dinge zeigen, sondern alle Dinge, die gesehen werden sollten, auch wenn's wehtut. Und ganz sicher will sie sich nicht von irgendwelchen Männern vorschreiben lassen, was sie als Frau tun oder nicht tun kann. "Wir schicken keine Frauen an die Front", will ein Militär sie abwimmeln, als sie sich auf den Weg nach Frankreich macht. Aber Lee Miller, eine eigenwillige amerikanische Lady mit großer Klappe und noch größerem Selbstbewusstsein, lässt sich davon nicht aufhalten: "Warum sollen immer die Männer bestimmen?"