Der Tod ist ein ernstes Thema, darüber macht man keine Witze. Oder? Im Kulturbetrieb kommt ein "lockerer" Umgang mit dem Sterben ja immer wieder mal ganz gut an, Stichwort Enttabuisierung, und in Bayern kann man das seit jeher besonders gut. Man denke etwa an den legendären "Münchner im Himmel" Aloisius oder Marcus H. Rosenmüllers Kultkomödie "Wer früher stirbt ist länger tot". In eine ganz ähnliche Kerbe schlägt nun das Langfilmdebüt "Zweigstelle" von Autor und Regisseur Julius Grimm.
Es beginnt schon ganz schlimm, eigentlich. Resis (Sarah Mahita) Freund stirbt an Krebs, posthum will sie ihm noch den Wunsch erfüllen, seine Asche auf einem Gipfel in den Allgäuer Alpen zu verstreuen. Doch daraus wird nichts: Resi und ihre Clique (Nhung Hong, Beritan Balci, David Ali Rashed) haben einen schweren Verkehrsunfall, jetzt sind sie auch alle tot. Aber da fängt diese absurde und herrlich schwarzhumorige Geschichte erst richtig an.
Nach dem Ableben landen Resi und Co. beziehungsweise ihre verstorbenen Seelen erst einmal in der "Zweigstelle Süddeutschland III/2". Mit Gott und dem Glauben hatten sie es alle nicht so, deshalb gilt es nun zu klären: wohin mit diesen armen Teufeln? Theoretisch sähe das Regelwerk der Zweigstelle für sie ein Dasein im ewigen Nichts vor, aber darauf haben die frisch Verschiedenen nun wirklich keine Lust. Also kämpfen sie sich im vorläufigen Fegefeuer durch den jenseitigen Bürokratieapparat, der mindestens so schleppend, ermüdend und undurchsichtig arbeitet wie zuweilen auch der irdische. In Gastrollen sind unter anderem Luise Kinseher, Maxi Schafroth, Rick Kavanian und Florian Brückner dabei.