Isländische Filmproduktionen, die den Sprung auf deutsche Bildschirme schaffen – das gab es bislang nicht allzu oft. Ein Beispiel aus jüngerer Vergangenheit wäre "Trapped" (2015 bis 2021), ein typisch skandinavischer Noir-Krimi, der über mehrere Staffeln im ZDF lief. Einer der entscheidenden kreativen Köpfe hinter der Serie war Sigurjón Kjartansson, der als Ideengeber, Autor und Showrunner involviert war. Eben dieser Sigurjón Kjartansson steht auch hinter einer neuen Island-Geschichte, die nun in den deutschen Kinos anläuft: "Der letzte Takt", eine Komödie aus der Musiker-Szene.
Hauptschauplatz des Films, mit dem Kjartansson sein Debüt als Regisseur gibt (er schrieb auch das Drehbuch), ist das altehrwürdige Theater Gamla Bíó in Reykjavik. Ein kleines Kammerorchester tritt dort regelmäßig auf, um mit klassischen Klängen zu unterhalten. Doch dann stehen die Musikerinnen und Musiker plötzlich vor dem Nichts: Die staatlichen Fördergelder werden drastisch gekürzt, es droht die Schließung.
Was kann das Ensemble des Gamla Bíó jetzt noch retten? Eigentlich nur ein Wunder. Und genau das scheint sich wirklich anzubahnen – und zwar in Gestalt des weltberühmten Cellisten Klemens (Hilmir Snær Guðnason). Seit Jahren ein gefeierter Star im internationalen Musikgeschäft, möchte Klemens nun in seine isländische Heimat zurückkehren. Als er ausgerechnet im international doch recht unbedeutenden Gamla Bíó anheuert, herrscht zunächst große Begeisterung. "Absolut fabelhafte Nachrichten" seien das, neue Hoffnung keimt auf. Doch wie sich in dieser rabenschwarzen und ziemlich makabren Tragikomödie bald herausstellt, bringt der exzentrische Virtuose Klemens viel mehr Probleme als Lösungen mit.