Edward, der tragische Held dieser Geschichte, ist ein aufstrebender New Yorker Schauspieler, aber etwas steht ihm vermeintlich im Weg: Er leidet unter Neurofibromatose. Die Erbkrankheit geht unter anderem mit der Ausbildung von Tumoren einher – sogenannte Neurofibromen, die niemand übersehen kann. Trotz gewisser Risiken entschließt Edward sich zu einer experimentellen Behandlung, die ihm endlich zu seinem erwünschten Traumgesicht verhilft. Aber glücklich wird er damit nicht.
Aaron Schimberg ("Chained for Life") setzt sich in seinem Film "A Different Man" auf eine Art mit der Verknüpfung von Schönheit, Identität und Glück auseinander, die radikal herausfordert und viele Zuschauerinnen und Zuschauer vor den Kopf stoßen könnte. Gleichzeitig zeichnet sich sein Mix aus Psychothriller und Doppelgänger-Groteske auch durch seinen bitterbösen schwarzen Humor aus. Das zeigt sich nicht zuletzt darin, wie Edwards Leben nach dem Eingriff verläuft.
Der Protagonist legt sich, ausgestattet mit einem neuen, "schönen" Gesicht, eine neue Identität als Guy Moratz zu und streut das Gerücht, Edward habe sich umgebracht. Dann aber taucht ein gewisser Oswald (verkörpert von Adam Pearson, der wirklich an Neurofibromatose leidet) auf. Dieser Oswald sprüht vor Charisma und lebt plötzlich das Leben, das sich Edward vor seiner Behandlung nie zugetraut hätte. So wie die Klumpen zuvor aus seinem Gesicht fielen, so zerfällt auf einmal auch Edwards neues Leben in seine Einzelteile.
Nach der Premiere beim Sundance Film Festival war "A Different Man" unter anderem auch im Hauptwettbewerb der Berlinale 2024 zu sehen. Sebastian Stan, dem einige Kritiker die beste Vorstellung seiner bisherigen Karriere bescheinigten, wurde in Berlin mit dem Silbernen Bären als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.