Biber. Hunderte. Mannshohe, gemeingefährliche, hinterlistige Bestien, die vor nichts zurückschrecken. Eigentlich hätte Jean sie gerne einen nach dem anderen eingefangen, um ihnen für die Liebe seines Lebens das Fell über die Ohren zu ziehen. Aber nein, nicht in dieser Geschichte. In "Hundreds of Beavers", einer gerade einmal 150.000 Dollar teuren Schwarz-Weiß-Groteske von Mike Cheslik und Ryland Tews, wird der Jäger zum Gejagten.
Biber und Kino, das passt eigentlich überhaupt nicht zusammen. Oder doch? Vor ein paar Jahren schon wurden die pelzigen Großnager zu unverhofften Stars, als sie in der Horrorkomödie "Zombiber" (2014) eine Gruppe feiernder Teenager heimsuchten. Wer über diese – natürlich völlig überzeichnete und absurde – Biber-Apokalypse lachen konnte, wird sicher auch an "Hundreds of Beavers" viel Spaß haben. Dem Titel entsprechend laufen da wirklich Hunderte herum. Keine schlechten Computer-Animationen, sondern schlechte Kostüme wie aus einem Faschingsladen. Ein paar dämlich grinsende Hasen und Waschbären sind auch dabei. "Muss man gesehen haben, um es zu glauben", jubelte zuletzt das Magazin "Film Threat".
Mike Cheslik führte Regie, Ryland Tews spielt die (menschliche) Hauptrolle, das Drehbuch schrieben die beiden gemeinsam. Und diese irrwitzige Geschichte geht so: Im 19. Jahrhundert verliebt sich der amerikanische Apfelschnaps-Händler Jean Kayak (Tews) in die Tochter eines Pelzhändlers. Jean möchte die Holde gerne heiraten, doch ihr Vater fordert einen Brautpreis: Der Schwiegersohn in spe soll ihm das Fell hunderter Biber liefern. Der Beginn eines durchgeknallten Slapstick-Abenteuers, wie man es wirklich nicht alle Tage auf der großen Leinwand sieht.