Der Fleck: Niemand will ihn, aber jeder hat mal einen. Auf dem Shirt, dem Fußboden, der Windschutzscheibe. Meistens lässt er sich leicht und beiläufig entfernen, kurz darauf ist er dann auch schon wieder vergessen. Aber es gibt auch hartnäckigere Flecken, die länger haften. Wenn jetzt ein Film ins Kino kommt, ein Coming-of-Age-Drama mit dem Titel "Der Fleck" – wo mag die Verunreinigung da wohl herkommen?
Wohin die Reise gehen wird bei diesem Film, wo da ein Fleck auftauchen könnte oder ob vielleicht auch einfach nur ein schönes Fleckchen Erde gemeint ist – für das Publikum ist das alles lange völlig undurchschaubar, und viele werden womöglich bis zuletzt nicht schlau aus diesen 90 Minuten. Der Regisseur und Autor Willy Hans machte bislang vor allem mit Kurzfilmen ("Das satanische Dickicht") auf sich aufmerksam, mit "Der Fleck" präsentiert der Absolvent der Hamburger Hochschule für bildende Künste nun seinen ersten Spielfilm: eine verträumte Geschichte über ein paar Jugendliche an einem malerischen Schweizer Flussufer.
Rauchen, Herumliegen, ziellos in den Tag hineinleben: Die Figuren in diesem Film machen das genau so, wie Jugendliche ohne große Sorgen im Leben das eben so machen. Willy Hans beobachtet vor allem Simon (Leo-Konrad Kuhn) dabei, wie der wiederum die anderen Teenager beobachtet. Bei Marie (Alva Schäfer, "Das Damengambit") bleibt der Blick etwas länger hängen. Irgendwann sondert Simon sich ab von der Gruppe, läuft ohne konkretes Ziel den Fluss entlang. Marie kommt mit.