Liebe oder Käse? Beides hat seinen Reiz für den jungen Totone (Clément Faveau), aber beides gleichzeitig kann er womöglich nicht haben. Und um gegen diesen Käse anzukommen, müsste die Liebe schon gigantisch groß sein ... – Rund um einen prestigeträchtigen Molkerei-Wettbewerb in der französischen Juraregion erzählt Louise Courvoisiers "Könige des Sommers" eine Coming-of-Age-Story mit viel Herz, Charme und Tragik. Und eben mit: verdammt viel Käse.
Es gibt durchaus einiges zu lachen in diesem Film, aber am Anfang steht ein heftiger Schicksalsschlag. Nachdem sein Vater bei einem Unfall tödlich verunglückt, bleibt Totone allein mit seiner jüngeren Schwester Claire (Luna Garret) zurück. Die beiden schlagen sich mehr schlecht als recht durchs Leben im ländlichen Frankreich (Regisseurin und Autorin Louise Courvoisier drehte in ihrer Heimat Bourgogne-Franche-Comté). Als Totone dann auf die ebenfalls verwaiste junge Milchbäuerin Marie-Lise (Maïwene Barthélémy) trifft, scheinen sich die Dinge zum Besseren zu wenden. Doch Totone spielt ein böses Spiel mit Marie-Lise.
Dank Marie-Lises preisgekrönter Milch auf den Geschmack gekommen, fasst Totone einen Plan: Er will die Käserei seines verstorbenen Vaters übernehmen und an einem Wettbewerb teilnehmen, bei dem der beste Comté der Region mit einem Preisgeld von 30.000 Euro belohnt wird. Und dabei soll Marie-Lise "helfen": Während er Zeit mit ihr verbringt und sie abgelenkt ist, steigen ein paar seiner Kumpels in den Hof ein und stehlen Marie-Lises Milch. Abend für Abend, immer wieder. Totone, du Schuft, plagt dich denn nicht das schlechte Gewissen? Ja, doch, sehr. Denn eigentlich hat er Marie-Lise ja wirklich gern.
Bei "Könige des Sommers" handelt es sich um den ersten Spielfilm von Louise Courvoisier, und zuletzt wurden sie sowie auch ihre Hauptdarsteller bereits als große Entdeckungen gefeiert. In Cannes, wo "Könige des Sommers" 2024 Premiere feierte, gewann die Mischung aus Drama und Komödie direkt den Jugendpreis in der Sektion "Un Certain Regard".