An der Seite von Götz George beginnt Christiane Paul - leider unter Ausschluss der Öffentlichkeit - ihre Kinokarriere in "Ich und Christine". 1993 ist sie gerade 19 Jahre alt. Christiane gefällt als bezaubernd forsche Radio-Popsängerin, die mit einem jungen Juristen zusammenlebt und sich in einen Brummifahrer (George) verliebt. Sie wirkt ein wenig wie die junge Audrey Hepburn, hat ein hübsches, rundes, frisches Gesicht, in dem sich allerlei abspielen kann.
Das beweist sie nach einer Reihe von Fernsehrollen 1996 mit Wolfgang Beckers beachtlichem Kinofilm "Das Leben ist eine Baustelle" an der Seite von Jürgen Vogel als Jan Nebel. Jan lernt sie auf einer Demo kennen und weiß von ihr nichts, außer, dass sie sich an Büffets von Vernissagen hält und einen Freund hat, der Musiker ist.
Ebenfalls 1996 entsteht "Knockin' On Heaven's Door", der Debütfilm von Thomas Jahn, der Christiane Paul an der Seite von Til Schweiger und Jan Josef Liefers besetzte. Wieder in einem Jürgen-Vogel-Film, diesmal in "Der Pirat" (1997) spielt sie Meike, die Freundin von Cramberg alias Peter Lohmeyer. Durch den großkotzigen Dealer Cramberg kommt sie mit Jan zusammen, der ins Geschäft einsteigt und besonders auf Meike scharf ist. Christiane Pauls Meike ist blond, hübsch, verführerisch und - sie weiß, was sie will.
Auch Christiane Paul weiß, was sie will. Obwohl sie nebenbei ein anstrengendes Medizinstudium absolvierte und abschloss, betreibt sie ihren Schauspiel-Beruf ernsthaft, konsequent und wachsam. Sie achtet darauf, die richtigen Rollen zu spielen. "Ich liebe die Schauspielerei, aber auch die Medizin. Das ist meine Welt, ich brauche das." Für die Rolle der Sarah in Marc Schlichters Fernsehfilm "Ex" (1995) - er lief bei uns auch kurz im Kino - erhielt sie den Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken als beste Nachwuchsdarstellerin.
Zu ihren Karriere-Höhepunkten zählt sicher auch die Auszeichnung als "Beste Hauptdarstellerin" bei den 44. International Emmy Awards. Paul setzte sich unter anderem gegen ihre britische Kollegin Judi Dench durch und erhielt den begehrten TV-Preis für ihre Leistung in dem ARD-Thriller "Unterm Radar".
Weitere Filme mit Christiane Paul: "Deutschfieber" (1992) mit Tilo Prückner, "Nur der Sieg zählt" (1994) mit Heino Ferch, "Unter der Milchstraße" (1995) mit Detlef Buck, "Workaholic" (1996) mit Tobias Moretti, "Zwei Leben hat die Liebe" (1996) mit Klaus J. Behrendt, "Der Schutzengel" (1997) mit Götz Otto, "Dumm gelaufen" (1997) mit Bernd Michael Lade, "Mammamia" (1997) mit Senta Berger und Michael Mendl, "Zucker für die Bestie" mit (1997) Matthias Habich, "Götterdämmerung - Morgen stirbt Berlin" (1998) mit Tim Bergmann, "Die Häupter meiner Lieben" (1999) mit Heike Makatsch", "Marlene" (2000) mit Katja Flint, "Im Juli" (2000) mit Moritz Bleibtreu, "Freunde" (2000) mit Benno Fürmann, "Himmelreich auf Erden" (2001), "Echte Männer?", "Väter" (beide 2002), "Außer Kontrolle" (2004), "Küss mich, Hexe!", "Die Nacht der großen Flut", "Im Schwitzkasten", "Felix 2 - Der Hase und die verflixte Zeitmaschine" (Sprecherin, alle 2005), "Reine Formsache", "Die Tote vom Deich", "Ein verlockendes Angebot" (alle 2006), "Neues vom Wixxer", "Vorne ist verdammt weit weg" (beide 2007), "Die Welle", "Copacabana", "Lippels Traum" (alle 2008), "Ob ihr wollt oder nicht!", "Dust of Time", "Der große Kater" (alle 2009), "Jerry Cotton", "Der Doc und die Hexe", "Der Verdacht" (alle 2010), "Hindenburg" (2011), "Vatertage - Opa über Nacht" , "Der Doc und die Hexe - Nebenwirkungen", "Der Doc und die Hexe - Katastrophenalarm", "Das Adlon - Eine Familiensaga", "Die Vampirschwestern", "Familie Sonntag auf Abwegen" (alle 2012), "Unsere Mütter, unsere Väter", "Helden - Wenn dein Land dich braucht", "Eltern" (alle 2013).