Trotz seines noch junges Alters hat der in Berlin geborene Frederick Lau schon vielfältige Filmerfahrungen gesammelt. Bereits im Alter von gerade einmal zehn Jahren bewarb sich Lau für seine erste Rolle, seinen ersten TV-Auftritt hatte er schließlich 2000 in der Serie "Achterbahn" (Episode: "Der große Bruder"). Und das war nur der Anfang, denn seitdem ist Lau ein gern gesehener Gast auf Deutschlands Bildschirmen - und inzwischen auch auf der großen Leinwand.
Doch zurück zu den Anfängen: Zunächst blieben die Rollen zwar recht klein, etwa in Andreas Dresens hoch gelobten Polizeidrama "Die Polizistin" (2000, mit Gabriela Maria Schmeide), doch schon bald folgten größere Rollen wie etwa in dem TV-Krimi "Doppelter Einsatz Berlin - Wehe dem, der liebt"oder in der Komödie "Wie angelt man sich einen Müllmann?" (beide 2000).
Nach einem Auftritt in Zoltan Spirandellis Liebeskomödie "Jonathans Liebe" (2001) besetzte Regisseur Olaf Kaiser den aufstrebenden Jungdarsteller in seiner bitterbösen Satire "Drei Stern Rot" (ebenfalls 2001). Dann endlich seine erste Hauptrolle: In dem sensibel erzählten Drama "Der Brief des Kosmonauten" (2002) spielte Lau den 10-jährigen Heinrich, der mit seiner Familie in der sibirischen Steppe lebt und sich in einen Zukunftstraum hinein steigert: Er will als Erwachsener unbedingt Raumfahrer werden...
Mit der Hauptrolle in dem köstlichen Jugendfilm "Wer küsst schon einen Leguan?" zeigte Lau bereits 2003, dass seine Zeit als Hauptdarsteller gekommen war. Ebenso signalisierte die Rolle eines an den Rollstuhl gefesselten Arztsohns an der Seite von Stars wie Veronica Ferres und Michael Gwisdek in dem Melodram "Sterne leuchten auch am Tag" (2004), dass es mit dem Jungdarsteller auf der Karriereleiter mit großen Schritten nach oben geht.
Nach einigen weniger bemerkenswerten Filmarbeiten fiel Lau 2005 erneut auf: In der "Polizeiruf 110"-Folge "Polizeiruf 110 - Die Mutter von Monte Carlo" sah man den Darsteller in der Rolle des jugendlichen Thomas Keller, der sich Jahrzehnte später als Kommissar in Bad Homburg (verkörpert von Jan-Gregor Kremp) an seine Kindheitserlebnisse erinnert. Eindrucksvoll war auch die Rolle des jungen Paul Kuhlke in dem Geschichtsdrama "Die Mauer - Berlin '61" (2006). Hier spielte er den Filmsohn von Heino Ferch und Inka Friedrich, der nach dem Mauerbau allein im Ostteil der Stadt zurückbleibt.
Als Karrieresprung erwies sich auch Laus Rolle in dem packenden TV-Zweiteiler "Neger, Neger, Schornsteinfeger" (2006), der den Darsteller erneut an der Seite von Veronica Ferres zeigte. Hier spielte er einen Jugendfreund des dunkelhäutigen Hans-Jürgen, der in der Weimarer Republik aufwächst und in der Nazizeit als "Nicht-Arier" den Repressalien der Nationalsozialisten ausgesetzt ist. Und beängstigend gut war Laus Verkörperung eines zurückhaltenden Außenseiters in Dennis Gansels Jugenddrama "Die Welle" (2008), in dem er zusammen mit Jürgen Vogel vor der Kamera stand. Für diese Rolle wurde er 2008 mit dem Deutschen Filmpreis als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.
Weitere Filme mit Frederick Lau: "Kleeblatt küsst Kaktus" (2001), "Das fliegende Klassenzimmer" (2002), "Rotlicht - Im Dickicht der Großstadt" (2003), "Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen", "Der verzauberte Otter", "Bergkristall" (alle 2004), Unkenrufe - Zeit der Versöhnung" (2005), "Wie verführ' ich meinen Ehemann", "Liebling, wir haben geerbt!", "An die Grenze", "Tatort - Bevor es dunkel wird", "Die Entdeckung der Currywurst", "Freischwimmer" (alle 2007), "Tatort - Müll" (2008), "Ein Dorf schweigt", "Die Gräfin", "Was du nicht siehst", "Picco" (alle 2009), "Go West - Freiheit um jeden Preis" (2010), "Tatort - Eine bessere Welt", "Stankowskis Millionen" (beide 2011), "Tatort - Der Wald steht schwarz und schweiget", "Kreutzer kommt ... ins Krankenhaus", "Oh Boy", "Das Leben ist nichts für Feiglinge", "Ummah - Unter Freunden" (alle 2012), "Sein letztes Rennen", "Nicht mein Tag" (beide 2013), "Nichts für Feiglinge", "Coming In", "Wir waren Könige", "3 Türken & ein Baby", "Tod den Hippies – Es lebe der Punk!" (alle 2014), "Traumfrauen", "Victoria" (beide 2015).