Jan Nebel trifft's hart: Er verliert seinen Job in der Fleischfabrik, zudem eröffnet ihm seine Ex, daß sie HIV-positiv ist und ihn vielleicht angesteckt hat. Trost in der Familie kann er vergessen; seine Schwester lebt mit einem Trampel zusammen, und sein Vater fällt gar tot mit dem Gesicht in die Nudeln. In der Beziehung zu der merkwürdigen Vera läuft es auch nicht so richtig, und sein ebenfalls jobloser Kumpel Buddy bekommt auch kein Bein auf die Erde ...
Das Leben mag eine Baustelle sein, aber ein Film ist kein Lastesel. Und wäre er es, man müsste Regisseur Wolfgang Becker wegen Tierquälerei verhaften. Der ehrenwerte Versuch, eine deutsche Komödie abseits der beliebten seichten und klamaukigen Dutzendfilme zu machen, scheitert daran, dass das Drehbuch sich allzu problemverliebt zeigt und die Story schließlich hoffnungslos überfrachtet. Denn kaputte Beziehungen plus Aids plus Arbeitslosigkeit plus kaputte Familien plus Abtreibung plus plus plus, das ist einfach zu viel für einen Film. Nur die ersten 20 Minuten sind einigermaßen spritzig, danach wird nur noch lamentiert. Der Co-Autor des Drehbuchs, Tom Tykwer, hat sich inzwischen zu Deutschlands Nachwuchsregisseur Nr. 1 gemausert. 1998 inszenierte er den Kassenhit "Lola rennt".