Vorbei war es eigentlich ja schon vor zehn Jahren. Ende 2015 lief beim britischen Sender ITV die 52. und letzte Episode der vielfach preisgekrönten Adeligen-Saga über den Bildschirm, ein krönender Abschluss in Spielfilmlänge (93 Minuten). 2019 kam dann ein an die Serie anknüpfender "Downtown Abbey"-Kinofilm, 2022 folgte ein weiterer. Jetzt also Film Nummer drei. Julian Fellowes, Erfinder der Serie, schrieb erneut das Drehbuch. Simon Curtis saß wie schon zuletzt bei "Downtown Abbey: Eine neue Ära" auf dem Regiestuhl.
Bis auf wenige Ausnahmen kehrte für "Downtown Abbey: Das große Finale" das gesamte so liebgewonnene Ensemble zurück vor die Kamera. Hugh Bonneville als Lord Crawley, Elizabeth McGovern als Lady Grantham, Michelle Dockery als Mary Talbot, daneben natürlich auch die vielen Bediensteten: Ganze 20 Figuren (plus Hündin Tiaa) tummeln sich dicht an dicht auf dem Kinoplakat.
Fein geschliffene Dialoge, prunkvolle Kostüme, stilvoll eingerichtete Kulissen und wie immer viel Alte-Welt-Charme: Es ist klar, was das Publikum von diesem Film erwartet, und keine große Überraschung, was es dann bekommt. Langweilen wird sich aber bestimmt niemand, schließlich gibt's auch in "Das große Finale" wieder diverse kleine und große Dramen.
Julian Fellowes unterzieht seine Figuren mit außerehelichen Affären, Betrug und Erpressung einmal mehr manchem Stresstest. Derweil ticken die Uhren im Hintergrund immer lauter: Inzwischen sind die 1930er-Jahre angebrochen, keine sehr rosige Zeit für Adelige – da will wohlüberlegt sein, wie man sich als britische Lordschaft für die Zukunft aufstellt. Ob man davon dann vielleicht doch irgendwann noch einmal etwas im TV oder Kino sieht – wird sich zeigen. Die besagte letzte Serienepisode von 2015 hieß damals ja auch schon "Das große Finale".