Mit kleinen Rollen, aber einer großen Bandbreite, konnte sich Paul Giamatti in den letzten Jahren zu einem der profiliertesten Charakterdarsteller des amerikanischen Kinos entwickeln. Das Ergebnis dieses kontinuierlichen darstellerischen Aufbauprogramms ließ sich mit einer tragenden Rolle in Milos Formans Film "Der Mondmann" sehen. Hier spielte Giamatti Andy Kaufmans (alias Jim Carrey) Geschäftspartner und Vertrauten Bob Zmuda.
Mit einem Mini-Auftritt in Cameron Crowes romantischer Komödie "Singles - Gemeinsam einsam" (1992) lancierte der seinerzeit 25-jährige seine Leinwandkarriere, deren weitere Etappen namhafte Regisseure und erfolgreiche Filme aufweisen. Mit "Geliebte Aphrodite" (1995) und "Harry außer sich" (1997) spielte er zweimal für Woody Allen, trat in "Sabrina" (1995) für Sydney Pollack, in "Donnie Brasco" (1997) für Mike Newell, in "Die Hochzeit meines besten Freundes" (1997) für P.J. Hogan und in "Die Truman Show" (1998, wieder mit Jim Carrey) für Peter Weir vor die Kameras.
Golden-Globe-Nominierung
Als ehrgeiziger NBC-Manager Kenny geriet er in "Private Parts" (1997) in die Druckwelle von Howard Sterns Kodderschnauze und in Spielbergs "Der Soldat James Ryan" (1998) in den Bleihagel der Normandielandung. Nach seinem Auftritt in Tim Robbins' Ensemblekomödie "Das schwankende Schiff" (1999) sah man ihn in der Komödie "Big Mama's Haus" (2000) und in Bruce Paltrows Karaoke-Komödie "Traumpaare - Duets" (2000) stand er neben Paltrows Tochter Gwyneth vor der Kamera.
Eine Golden-Globe-Nominierung erhielt Paul Giamatti schließlich für seine Rolle des Möchtegern-Schriftstellers Miles in Alexander Paynes Abenteuerkomödie "Sideways" (2004), ebenso wie für sein Spiel in Ron Howards Actiondrama "Das Comeback" (2005), für das er darüber hinaus eine Oscarnominierung als bester Nebendarsteller erhielt. Einen Golden Globe gewann Giamatti schließlich 2011 für seinen herausragenden Auftritt in dem Drama "Barney's Version" (2010). Klasse ist auch seine Rolle als Rechtsanwalt und Ringertrainer in Thomas McCarthys bewegender Komödie "Win Win" (2011).
Immer wieder auf Theaterbühnen zu sehen
Neben seiner Arbeit fürs Kino lässt sich der Schauspieler auch immer wieder auf Theaterbühnen sehen, spielte etwa am Broadway in "Drei Schwestern", in Trevor Nunns Inszenierung von "Arcavia" und schließlich auch im Klassiker "Der Eismann kommt", wo er als bester Nebendarsteller für einen Drama Desk Award nominiert wurde. Darüber hinaus spielte er neben Stanley Tucci eine der beiden männlichen Hauptrollen in Paul Mazurskys hochgelobten TV-Film "Winchell", in dem er die rechte Hand des berühmten US-Kolumnisten spielte.
Paul Giamatti, Sohn des Literaturprofessors A. Bartlett Giamatti und der Schauspielerin Toni Smith absolvierte ein Drama-Studium an der Yale University School. Sein Bruder Marcus ist ebenfalls Schauspieler.
Weitere Filme mit Paul Giamatti: Piers Haggards Melodram "Romantik bevorzugt" (1990), Jan Eliasbergs Psychothriller "Ohne jede Reue" (1991), Jon Shermans Liebekomödie "Sekt oder Selters" (1996), "Verhandlungssache" (1998), "Planet der Affen" (2001), "Confidence", "American Splendor" (beide 2002), "Robots" (nur Stimme, 2005), "Das Mädchen aus dem Wasser", "Nanny Diaries", "The Illusionist", "Lucas, der Ameisenschreck" (Stimme, alle 2006), "Shoot 'Em Up", "Die Gebrüder Weihnachtsmann" (beide 2007), "Duplicity - Gemeinsame Geheimsache", "Ein russischer Sommer" (beide 2009), "Hangover 2", "The Ides of March - Tage des Verrats" (beide 2011), "Rock of Ages", "Cosmopolis" (beide 2012, "The Congress", "12 Years a Slave", "Saving Mr. Banks" (alle 2013), "The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro", "Love & Mercy" (beide 2014), "San Andreas" (2015).