Im Jahre 1910 fällt Leo Tolstois Frau Sofia aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihr Mann die Geld bringenden Rechte an seinen Werken dem russischen Volk vermacht hat. Nach 48 Ehe-Jahren vertritt sie die Ansicht, dass diese ihr und den gemeinsamen Kindern gehören sollten, schließlich hat sie selbst Werke wie "Krieg und Frieden" sechs Mal eigenhändig abgeschrieben. Und jetzt kommt Tolstois Vertrauter Tschertkow daher und macht ihr das Erbrecht streitig. In diesen Kampf gerät der Tolstoi-Jünger Walentin, der mehr als froh über die Anstellung als Privatsekretär beim Meister war. Die Gedanken des jungen Mannes werden zudem von der aufreizenden Lehrerin Mascha durcheinander gebracht. Denn die ist eine Vertreterin der freien Liebe ...
Dieser Historienfilm hätte durchaus ein packendes Porträt des alten Tolstoi und dessen Verhältnis zu seiner Frau Sofia werden können, doch das Ganze ist lediglich ein schmalziger und oftmals sogar peinlicher Bilderbogen geworden. Hier funktioniert nichts: Damit Holzscheite eindrucksvoll gespalten werden können, wurden sie für jeden ersichtlich zusammen geleimt, vermeintliche Bauern latschen erst durch eine große Wiese, um in der Mitte ob des besseren Bildes mit dem Mähen zu beginnen. Wo Puten zu hören sind, laufen nur Hühner usw. Spätestens als sich die Protagonisten beim Liebesspiel wie Hühnervieh aufführen, hätte ihnen auffallen müssen, dass dieses Werk weit über die Grenzen des guten Geschmacks hinausgeht. Eine Schande, dass derart gute Darsteller für dieses hochnot peinliche und überaus alberne Kasperl-Theater ihren guten Namen hergeben mussten. Rosamunde Pilcher oder die nicht existente Lily Schönauer lassen grüßen. Ein Graus!
Foto: Warner