Für die "New York Times" war er der beste klassische Schauspieler Nordamerikas: Christopher Plummer, der 2012 im Alter von 82 Jahren für seine Rolle eines homosexuellen älteren Herrn in Mike Mills' Tragikomödie "Beginners" mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde.
Seine Karriere begann er auf kanadischen Bühnen, beim Radio und im Fernsehen. Einen Namen machte sich der vielseitige Darsteller vor allem in Shakespeare-Rollen, für die er sowohl in den USA als auch in Europa mehrfach prämiert wurde. Zu den überaus zahlreichen Auszeichnungen, die er im Verlauf seiner langen Karriere verliehen bekam, gehören unter anderem der Evening Standard Award ("Beckett"), der Tony Award ("Cyrano"), der Emmy Award ("The Moneychanger"), der New York Drama Award, der Theatre World Award, der New York Drama League Award, der Outer Criticís Circle Award, der Genie Award ("Murder By Decree"), das Goldene Ehrenzeichen Österreichs, der Maple Leaf Award for Arts and Letters sowie der Ehrendoktor-Titel der Schönen Künste der New Yorker Juillard School of Performing Arts. 1986 wurde Christopher Plummer in die Theaterís Hall of Fame gewählt.
Sidney Lumet ermöglichte Plummer 1958 in "Eines Tages öffnet sich die Tür" sein Leinwanddebüt. Zu den wichtigsten seiner weit über 80 Kinoparts zählen die des Baron von Trapp in "Meine Lieder - meine Träume" (1956), des skrupellosen Bankräubers in "G-Silent Partner", Wellingtons in Sergej Bondartschuks Geschichtsfilm "Waterloo" (1969), des Sir Charles Lirron in "Der rosarote Panther kehrt zurück" (1975), und der weltberühmte Schriftsteller Rudyard Kipling in John Hustons "Der Mann, der König sein wollte" (1976). Klasse waren auch Plummers Leistungen in der Stephen-King-Verfilmung "Dolores" (1994), in der er als Cop Mackey Kathy Bates das Handwerk legen will, und sein Dr. Leland Goines in Terry Gilliams "Twelve Monkeys" (1995). 1999 sah man Plummer in Michael Manns Thriller "The Insider" und ein Jahr später als Doktor van Helsing in "Wes Craven präsentiert Dracula".
Dem Fernsehen seit dessen "Goldenen Jahren" verbunden, war Plummer auf dem Bildschirm inzwischen weit über 100 Mal zu sehen, so etwa in der inzwischen legendären BBC-Produktion "Hamlet at Elsinore", in "Man and Superman", "After the Fall", "Die Dornenvögel", "Jesus of Nazareth", "Counterstrike" oder in "Nuremberg" auf TNT. Umjubelte Bühnenauftritte schließlich absolvierte der Workaholic Plummer etwa in "Cymbeline", "Nina", "The Starcross Story", "Henry V", "Medea", "Julius Caesar", "The Lark", "Arturo Ui", "J.B.", "The Royal Hunt of the Sun", "The Good Doctor", "Danton's Death", "Amphytrion", "Othello", "Macbeth" und "No Man's Land".
Im Januar 2018 folgte mit einer weiteren Oscar-Nominierung – erneut in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" – für seine Rolle in "All the Money in the World" ein weiteres Karriere-Highlight.
Weitere Filme mit Christopher Plummer (Auswahl): "Der Untergang des Römischen Reiches" (1963), "Spion zwischen zwei Fronten" (1967), "Der Haftbefehl" (1968), "Luftschlacht um England" (1969), "Schlacht in den Wolken" (1977), "Alles Glück dieser Erde" (1977), "Hanover Street" (1979), "Der Augenzeuge" (1980), "Höllische Träume", "Schlappe Bullen beißen nicht" (1987), "Die Zeit der bunten Vögel" (1989), "Star Trek VI - Das unentdeckte Land", "Die junge Katharina" (1991), "Wolf - Das Tier im Manne" (1993), "Lucky Break" (2001), "A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn" (2001), "Nicholas Nickleby", "Ararat" (beide 2002), "Cold Creek Manor - Das Haus am Fluss" (2003), "Das Vermächtnis der Tempelritter", "Alexander" (beide 2004), "Frau mit Hund sucht Mann mit Herz", "Syriana", The New World" (alle 2005), "Das Haus am See", "Inside Man" (beide 2006), "Closing the Ring - Geheimnis der Vergangenheit" (2007), "Oben" (Sprecher im Original), "Das Kabinett des Dr. Parnassus", "Ein russischer Sommer" (alle 2009), "Priest", "Verblendung" (beide 2011), "Hectors Reise oder Die Suche nach dem Glück" (2014), "Remember" (2015).