Als im Oktober 2005 der Nachfolger von Pierce Brosnan als James-Bond-Darsteller für das Agenten-Thriller "James Bond 007 - Casino Royale" (2006) gekürt wurde, hatten ihn die wenigsten auf der Rechung: den britischen Schauspieler Daniel Craig aus Chester, der damit in die Fußstapfen von Schauspieler-Schwergewichten wie Sean Connery und Roger Moore trat. Aufgewachsen in Liverpool, wo er zum ersten Mal mit dem Theater in Kontakt kam, zog Craig schon im Alter von 16 Jahren nach London, um sein Glück zu suchen. Dort begann er am National Youth Theatre zu spielen und schloss Anfang der Neunzigerjahre seine Schauspielausbildung an der renommierten Guildhall School of Music and Drama ab. Sein Filmdebüt gab er schließlich 1992 in dem Gesellschaftsdrama "Im Glanz der Sonne" an der Seite von Armin Mueller-Stahl, Morgan Freeman und John Gielgued.
Danach ging es Schlag auf Schlag mit dem Darsteller: Neben diversen TV-Serienauftritten spielte er in der Literatur-Verfilmung "Der Tanz des Dschinghis Cohn" (1994), in dem Fantasyabenteuer "Knightskaters - Ritter auf Rollerblades" (1995, mit Thomas Ian Nicholas), in dem Psychothriller "Ich küsse meinen Mörder" (1996) sowie in der ausgezeichneten TV-Variante "Die skandalösen Abenteuer der Moll Flanders" (1996). Als ermittelnden Kommissar erlebte man ihn danach in dem gekonnt inszenierten Psychothriller "Im Eishaus" (1997) von Tim Fywell, bevor er bei den Dreharbeiten zu "Obsession" erstmals mit Heike Makatsch zusammen vor der Kamera stand. Ein Liebesdrama hingegen war "Liebe und Leidenschaft" (1998), das Daniel Craig an der Seite von Greta Scacchi zeigte, und im gleichen Jahr entstand auch der aufwändig inszenierte Historienfilm "Elizabeth". Ausgezeichnet war auch das Bio-Pic "Love is the Devil" (1998), das Regiedebüt von John Maybury.
Vollkommen misslungen war allerdings Hugh Hudsons Drama "Ich träumte von Afrika" (2000), da konnte auch die prominente Besetzung um Kim Basinger und Vincent Peréz rein gar nichts retten. Schon besser war dann wieder die Komödie "Hotel Splendide" (2000), in der Craig den ehemaligen Lover von Toni Colette gab. Und eine etwas kleinere Rolle hatte er auch neben Angelina Jolie in der Konsolenspiel-Verfilmung "Lara Croft: Tomb Raider" (2001). Besondere Anerkennung erfuhr er für seinen Auftritt in Sam Mendes' Drama "Road to Perdition" (2002). Ebenfalls 2002 stand er für eine Episode von "Ten Minutes Older - The Cello" vor der Kamera und verkörperte in "Copenhagen" den Physiker Werner Heisenberg. Einen treffsicheren Poeten, der seine Frau alias Gwyneth Paltrow überfordert, spielte er 2003 in dem Drama "Sylvia".
Weitere Filme mit Daniel Craig: "Some Voices" (2000), "Sword of Honour" (2001), "Occasional, Strong" (2002), "Die Mutter - The Mother" (2003), "Enduring Love", "Layer Cake" (beide 2004), "The Jacket", "Sorstalanság", "Die rote Verschwörung", "München" (alle 2005), "Invasion", "Der Goldene Kompass" (beide 2007), "James Bond 007 - Ein Quantum Trost", "Unbeugsam - Defiance" (beide 2008), "Cowboys & Aliens", "Die Abenteuer von Tim und Struppi", "Verblendung", "Dream House" (alle 2011).