Alleinstehend, kinderlos und letztlich zufrieden damit – das gibt es überall auf der ganzen Welt. Manchmal unfreiwillig, weil es das Schicksal eben so gewollt hat. Manchmal entscheiden sich die Menschen aber auch ganz bewusst für die große Ruhe in den eigenen vier Wänden. Zu welcher Gruppe Sandra (Valeria Bruni-Tedeschi) gehört, ist anfangs nicht ganz klar. Mit der Ruhe ist es in "Was uns verbindet" aber ohnehin bald vorbei.
Alleinstehend, kinderlos, zufrieden – aber so richtig glücklich wirkt diese Sandra, Betreiberin eines feministischen Buchladens, eigentlich nicht. In dem belgisch-französischen Drama von Carine Tardieu (Regie und Drehbuch) wird sie dann eben zu ihrem Glück gezwungen. Eines Tages steht plötzlich die Nachbarin vor der Tür, hochschwanger, mit geplatzter Fruchtblase und mit einem kleinen Sohn am Rockzipfel. Ob Sandra wohl für ein paar Stunden auf den kleinen Elliot (César Botti) aufpassen könnte? Nun, wenn es sein muss, Sandra willigt ein – wenig enthusiastisch, aber doch höflich und so hilfsbereit, wie es der Anstand gebietet. Sie ist ja keineswegs ein Unmensch.
Aus den paar Stunden wird dann aber mehr, viel mehr. Die besagte Nachbarin kommt nicht mehr aus dem Krankenhaus nach Hause, Komplikationen bei der Geburt ... Es bleiben zurück: der Familienvater Alex (Pio Marmaï), der mit Sohn Eliot und dem neugeborenen Baby plötzlich vor einem großen Nichts steht. Und Sandra, die fortan zu einem wichtigen Teil dieser ebenso tragischen wie herzerwärmenden Familiengeschichte wird. Ob sie will oder nicht.