Auf einen Schlag bekannt wurde der britische Charakterdarsteller, der sein Handwerk wie viele seiner Kollegen an der Webber Douglas Academy of Dramatic Arts in London erlernte, durch seine Rolle als junger John Bayley und Ehemann von Kate Winslet in Richard Eyres Drama "Iris" (2001) an der Seite der beiden britischen Schauspiel-Ikonen Judie Dench und Jim Broadbent. Dies Rolle brachte ihm 2002 den Preis als bester junger Schauspieler auf der Berlinale und eine BAFTA Nominierung als bester Nebendarsteller ein.
Große Aufmerksamkeit erregte Hugh Bonneville allerdings auch als Schlossherr Lord Grantham in der vielfach preisgekrönten TV-Serie "Downton Abbey" (2010, Golden-Globe-Nominierung als bester Hauptdarsteller) und als Ermittler in dem spannenden Krimi "Jagd auf einen Mörder" (2009). Allerdings gehört Bonneville bereits seit Mitte der Neunzigerjahre zu den gern besetzten Schauspielern. Davon zeugt etwa eine Minirolle in "James Bond 007 - Der Morgen stirbt nie" (1997), sein peinlicher Party-Gast und erfolgloser Börsenmakler in dem Kassenknüller "Notting Hill" (1999), sein Mr. Rushworth in Patricia Rozemas Jane-Austen-Verfilmung "Mansfield Park" (2000) oder sein Paddy Breathnach in der wunderbaren Tragikomödie "Über kurz oder lang" (ebenfalls 2000).
Danach folgten Auftritte in dem Politdrama "Churchill - The Gathering Storm" (2002), neben Iain Glen in dem unglaublich spannenden Thriller "Der mysteriöse Passagier" (ebenfalls 2002), die Rolle des Andrey Zhivago in Giacomo Campiottis "Doktor Schiwago" (2003), sowie sein Samuel Pepys in Richard Eyres "Stage Beauty" (2004), ein opulenter Mix aus Komödie und Historien-Drama, bei dem manchmal die Kostüme wie die eigentlichen Hauptdarsteller wirken.
2004 stand Hugh Bonneville für die Actionkomödie "Teen Cop" vor der Kamera. Im Jahr darauf sah man ihn in David Mackenzies "Stellas Versuchung" neben Natasha Richardson und Ian McKellen sowie in "Piccadilly Jim" (2004) mit seinen "Stage Beauty"-Kollegen Tom Wilkinson und Tom Hollander. Für das Fernsehen übernahm Bonneville seit Beginn der Neunzigerjahre zahlreiche Serienrollen, aber auch die Hauptrolle in dem kontrovers diskutiertem Drama "Hear the Silence" (2003) sowie die Titelrolle in "Philip Larkin: Love Again" (ebenfalls 2003). Darüber hinaus stand er für "Take a Girl Like You", "Madame Bovary" (beide 2000), "Armadillo", "The Cazalets" (beide 2001), "Daniel Deronda" und "Tipping the Velvet" (beide 2002) vor den Fernsehkameras.
Ein weitere TV-Arbeit war auch "Tsunami - Die Killerwelle" (2006), in der Regisseur Bharat Nalluri die schreckliche Naturkatastrophe vom 26. Dezember 2004 thematisierte, während Jeremy Loverings BBC-Biografie "Miss Austen Regrets" (2008) deutlich besser ist, als so manche Kinovariante des bereits vielfach verfilmten Stoffes. Erneut eine Jane-Austen-Verfilmung, wenn dieses Mal allerdings recht ungewöhnlich, stand 2008 mit "Lost in Austen - Wenn Jane Austen wüsste" auf dem Drehplan, während das Kino-Drama "Shanghai" (2010) sein vorhandenes Potential leider verschenkte.
Darüber hinaus vertrauen Theatergänger seit Jahrzehnten auf Bonnevilles schauspielerische Qualitäten, die er etwa in "US and Them" am Hampstead Theatre zeigte. Des Weiteren spielte er in Sam Mendes' Inszenierung von "Habeas Corpus" am Donmar, wo er auch in "Beautiful Thing" auf der Bühne stand, dessen Inszenierung er in der Folge im West End produzierte. Zusammen mit der Royal Shakespeare Company verkörperte er unter anderem den Laertes neben Kenneth Branagh in der Titelrolle von "Hamlet" und spielte außerdem in "The Alchemist", "Two Gentlemen of Verona" und "'Tis Pity She's a Whore". Am Royal National Theatre überzeugte er unter anderem in "The School for Scandal", "Yerma" und der Titelrolle von "The Devil's Disciple".
Weitere Filme und Serien mit Hugh Bonneville: "Chancer" (Serie, 1990), "Dodgem" (Serie, 1991), "Paul Merton: The Series" (Serie), "Stalag Luft" (beide 1993), "The Memoirs of Sherlock Holmes", "Peak Practice" (Serie), "Mary Shelleys Frankenstein" (alle 1994), "The Vet" (Serie, 1995), "Married for Life" (Serie, 1996), "Breakout", "See You Friday", "Get Well Soon" (Serie, alle 1997), "Mystery!: Heat of the Sun", "Mosley" (Serie), "The Scold's Bridl" (alle 1998), "Murder Most Horrid" (Serie, 1999), "Thursday, the 12th", "Diana - Meine Geschichte" (beide 2000), "Verbrechen verführt", "The Emperor's New Clothes", "Inspector Barnaby - Glockenschlag zum Mord" (alle 2001), "Midsomer Murders - Ring out your Dead", "Vor aller Augen", "Der mysteriöse Passagier", "Commander - Eine Frau an der Macht" (alle 2002), "Conspiracy of Silence", "Love Again", "Hear the Silence", "Hans Christian Andersen: My Life as a Fairy Tale" (alle 2003), "Man to Man", "Commander - Tödlicher Virus", "Commander - Im Kreuzfeuer" (beide ungenannt), "The Robinsons" (Serie, alle 2005), "Four Last Songs", "Beau Brummell: This Charming Man", "Courting Alex" (Serie), "Scenes of a Sexual Nature" (alle 2006), "The Diary of a Nobody", "Five Days" (beide 2007), "Freezing" (2007/2008), "Filth: The Mary Whitehouse Story", "Bonekickers" (Serie), "French Film" (alle 2008), "Knife Edge", "Glorious 39", "From Time to Time" (alle 2009), "Critical Eye","Marple: The Mirror Crack'd from Side to Side", "Legally Mad", "Third Star", "Agatha Christie's Poirot - Murder on the Orient Express", "Burke and Hare" (alle 2010), "Ben Hur", "Doctor Who" (Serie, beide 2011), "Twenty Twelve" (Serie 2011/2012), "Mr. Stink", "The Colbert Report" (Serie), "Getting On" (Serie, alle 2012), "Monuments Men - Ungewöhnliche Helden" (2014).