Der Publikumsliebling trägt auf einmal Glatze mit Blutspritzern und setzt einen besonders grimmigen Blick auf: Als vor einiger Zeit die ersten Bilder zu "Guns Up" im Netz auftauchten, deutete vieles auf einen Kevin-James-Film der ungewöhnlichen Sorte hin. Das ist diese US-Produktion auch, keine Frage. Die Inszenierung von Edward Drake, der auch das Drehbuch schrieb, verzichtet weitestgehend auf den Slapstick, den man sonst so von Kevin James kennt. Aber lustig und unterhaltsam soll es trotzdem sein.
James prügelt und ballert sich in "Guns Up" als No-Bullshit-Schuldeneintreiber Ray Hayes durch einen dezent abgründigen Thriller, hat dabei aber immer auch einen lockeren Spruch auf den Lippen. Nachdem er gerade ganz abgeklärt einen voll besetzten Nachtclub aufgemischt hat, mit Kopfnüssen, Handkantenschlägen und jeder Menge Krawall, ruft er ganz entspannt seine Frau Alice (Christina Ricci) an. Wie war dein Tag, Schatz? "Naja, Business as usual", lässt der lässige Verklopper wissen.
Gewalt und Coolness, in "Guns Up" wird beides auf ähnliche Weise verknüpft wie zuletzt etwa auch in der "John Wick"-Reihe. Dass in diesem Film irgendwann richtig die Fetzen fliegen, hat aber nichts mit einem toten Schoßhund zu tun: Ray Hayes ist nicht nur ein sehr talentierter Schläger, sondern auch Familienvater, und will seine Kinder nicht länger anlügen, wenn es um seinen Job geht. Also fassen er und Gattin Alice den Plan, dieses brutale alte Leben hinter sich zu lassen und mit einem eigenen Diner ganz neu anzufangen. Doch das Milieu, in dem Ray über so viele Jahre tätig war, ist keines, aus dem man einfach so aussteigt ...