"Die nackte Kanone" im Jahr 2025 neu auflegen – tausend Gründe sprächen dagegen. Das sieht wohl sogar David Zucker so, der als Produzent, Autor und Regisseur entscheidend an den ersten drei Filmen (1988, 1991, 1994) sowie an der vorangegangenen TV-Serie ("Die nackte Pistole", ab 1982) beteiligt war. Zucker winkte schon 2015 für eine mögliche Neuauflage ab, aus der Überzeugung heraus, der sehr eigenwillige und derbe "Nackte Kanone"-Humor sei inzwischen nicht mehr zeitgemäß. Seit 2015 ist die Welt sicher nicht weniger sensibel geworden. Und Leslie Nielsen nicht weniger tot: Das Gesicht der Reihe, der alte Lieutenant Frank Drebin, verstarb bereits 2010.
Und doch haben sich irgendwie genug Wahnsinnige gefunden, um eine neue "Nackte Kanone" zu drehen – ohne Zucker, ohne Nielsen. Akiva Schaffer, ein Humor-Anarcho, der sich unter anderem durch die Boyband-Mockumentary "Popstars: Never Stop Never Stopping" und die Mitarbeit bei "Saturday Night Live" einen Namen gemacht hat, führte Regie und war auch an der Entwicklung des Drehbuchs für die neue "Nackte Kanone" beteiligt. Hauptdarsteller ist jetzt Liam Neeson, also jemand, der bislang eher nicht für sein komisches Talent bekannt war. In einer weiteren tragenden Rolle – noch so ein schräger Besetzungs-Coup – ist Pamela Anderson zu sehen.
Dass Neeson, der zuletzt viele grimmige Rachefeldzug-Thriller mit B-Movie-Charakter drehte, doch ganz witzig sein kann, ja vielleicht sogar unheimlich witzig – das deutete vor ein paar Monaten schon der viel beachtete erste Trailer zu "Die nackte Kanone" an. Liam Neeson als Lieutenant Frank Drebin Jr. in Schulmädchenuniform auf Verbrecherjagd, alleine an dieses Bild wird man sich lange erinnern. Und vielleicht ja, allem halsbrecherischen Irrsinn bei diesem Projekt zum Trotz, an noch mehr? Ein gewisser Hype um die neue "Nackte Kanone", zumindest in Ansätzen, war zuletzt doch spürbar ...