Wer wird nach dem "Man of Steel" Henry Cavill der neue Superman? Das war in Hollywood neben der Suche nach einem neuen James Bond lange eine der spannendsten Personalfragen. Wer als 007 auf Daniel Craig folgt, ist nach wie vor unklar. Bei der glorreichsten Heldenfigur im gesamten DC-Kosmos herrscht dagegen seit etwa einem Jahr Gewissheit: Der im Kino noch weitestgehend unverbrauchte US-Schauspieler David Corenswet ("The Politician") setzte sich im Sommer 2023 bei Probeaufnahmen gegen Tom Brittney und Nicholas Hoult durch, ist nun also der neue Superman. Einer, den nur wenige hatten kommen sehen. Noch wichtiger als der Hauptdarsteller ist bei diesem Projekt aber eigentlich der große Mann im Hintergrund.
Im Herbst 2022 übernahm Star-Filmemacher James Gunn ("Guardians of the Galaxy") gemeinsam mit Peter Safran die kreative Führung der DC Studios. Ihm obliegen nun im Rahmen eines Zehn-Jahre-Plans viele perspektivische Entscheidungen, er soll die Filmsparte von DC in eine glänzende Zukunft führen. Die Zählung fängt mit "Superman" noch einmal bei einer neuen Nummer eins in der Chronologie an (das MCU steht mit dem "Fantastic Four"-Reboot demnächst bei Nummer 37). Dieser Film ist damit auch richtungsweisend. Und weil viel daran hängt, hat James Gunn "Superman" schon früh zur Chefsache erklärt.
Gunn ist Produzent, schrieb das Drehbuch, fällte persönlich die wichtigsten Casting-Entscheidungen (Nicholas Hoult, der ursprünglich für die Titelrolle vorsprach, verkörpert nun Supermans Gegenspieler Lex Luthor, "The Marvelous Mrs. Maisel"-Star Rachel Brosnahan die Reporterin Lois Lane) und führte Regie. Zur Handlung des neuen "Superman"-Films drang im Vorfeld kaum etwas an die Öffentlichkeit, Gunn gab zwischendurch aber immer wieder mal ein bisschen was zu seiner grundsätzlichen Vision preis. Sein "Superman" solle sich demnach deutlich von früheren Verfilmungen unterscheiden, diese zugleich aber auch "respektieren", und den Titelhelden sieht er nicht nur als superstarken Helden, sondern auch als jemanden, "den man umarmen möchte". Großformatige, spektakuläre Action wird's auf jeden Fall wieder geben, die Produktion soll etwa 225 Millionen Dollar verschlungen haben. Derweil ist auch schon der nächste Film im neuen DC Universe auf dem Weg: "Supergirl" soll im Sommer 2026 starten.