Charlie (Hailee Steinfeld) traut ihren Augen nicht: Ihr VW Käfer hat sich gerade in einen ziemlich ausgewachsenen Roboter verwandelt.
"Bumblebee" beweist: Die 80er-Jahre waren doch die beste Zeit - zumindest für Filme, in denen sich Schrottautos in außerirdische Roboter verwandeln.

Bumblebee

KINOSTART: 20.12.2018 • Science Fiction • USA (2018) • 114 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Bumblebee
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
USA
Budget
128.000.000 USD
Einspielergebnis
420.361.283 USD
Laufzeit
114 Minuten

Filmkritik

Zurück im Kinderzimmer
Von Andreas Fischer

So also kann ein "Transformers"-Film auch aussehen. Warm, herzlich und auch ein bisschen wundersam: Das Prequel "Bumblebee" erzählt, wie der sympathischste aller Autobots 1987 auf die Erde kam.

Aber eben nicht mit der brachial-technoiden Ästhetik von Michael Bay, der das Franchise bislang als ultrapatriotische Popcorn-Wuchtbrumme verstand, in der vor allem drauflos gekloppt werden muss. Nach elf Jahren hat er die Regie abgeben, an Travis Knight, der, wenngleich kein unbeschriebenes Blatt in der Filmbranche, dennoch so etwas ist wie ein Hollywood-Neuling. Das ist perfekt, weil Knight mit neugierigen Augen und dem Herzen eines Kindes die Reihe gründlich neu erfindet und sie wieder näher an den Ort ihres Ursprungs holt: das Kinderzimmer.

Bislang hat Travis Knight in Portland, Oregon mit seinem Laika Studio bemerkenswerte Animationsfilme wie "Coraline", "ParaNorman" und sein Regiedebüt "Kubo – Der tapfere Samurai" produziert und animiert. Filme mit Herz allesamt und einem anderen künstlerischen Anspruch als der Großteil der konfektionierten Hollywoodware aus Häusern wie Disney und Dreamworks.

Knight war sich bewusst, dass er einen Film über Spielzeug macht, über Autos, die zu Robotern werden, dass er eine Story inszeniert, die sich so oder ähnlich auch in unzähligen Kinderzimmern hätte ausgedacht werden können. Es ist die Geschichte einer jungen Erdbewohnerin, die sich mit einem Außerirdischen anfreundet, der sich als VW Käfer verkleiden kann. Charlie Watson heißt sie und wird von Hailee Steinfeld ("True Grit", "Pitch Perfect 2 + 3") gespielt.

Die 18-Jährige ist ein ganz normales Teenager-Mädchen auf der Suche nach dem richtigen Platz in der Welt. Sie liebt John Hughes "Breakfast Club", repariert gerne Autos, jobbt an einem Imbissstand im Freizeitpark und trägt abgerissene Jeans und T-Shirts: Das man das noch erleben darf, eine junge Frau in einem "Transformers"-Film, die sich nicht im Minirock lasziv über eine Motorhaube beugen muss!

Diese Charlie also entdeckt 1987 auf einem Schrottplatz in Kalifornien einen schäbigen VW Käfer, den sie aufmotzen will, damit sie endlich ein eigenes Auto hat. Dass in dem Wagen mehr steckt, als auf den ersten Blick ersichtlich, haut sie nur kurz um. Der Autobot Bumblebee, der von Optimus Prime als Beschützer auf die Erde geschickt wurde, ist aber auch zu liebenswürdig, um ihn nicht ins Herz zu schließen.

Knights Kunststück ist es, dass er "Bumblebee" seine persönliche Handschrift verpasst hat, der Film aber trotzdem unverkennbar ins "Transformers"-Universum gehört. Während Michael Bay die Action immer zum Sinn des Filmemachens verklärte, ist sie hier zweckgebunden. Sie ordnet sich der Story unter. Viel besser noch: Knight ist ein angenehm entspannter Regisseur und lässt sich bei den Einstellungen und zwischen den Schnitten ausreichend Zeit. Obwohl es in den CGI-Battles hart zur Sache geht, kann man tatsächlich etwas erkennen.

Klar folgt auch "Bumblebee" trotzdem von der Unterhaltungsindustrie vorgegebenen Mustern. Hier die Bösen, da die Guten. Bei den Menschen wie bei den Maschinen. Wobei sich die Menschen aber ändern dürfen: Agent Burns (Wrestling-Star John Cena) etwa, der seine unnachgiebige Konfrontationshaltung zugunsten einer Art militärischer Diplomatie aufgibt.

Reizvoll wird "Bumblebee" vor allem durch all die kleinen Geschichten in der großen, den Konflikt zwischen Charlie und ihrer Mutter (Pamela Adlon) etwa, der so herrlich allgemeingültig ist, die Trauer des Mädchens um ihren verstorbenen leiblichen Vater, die zarte, aber nicht überromantische Annäherung des Nachbarjungen Memo (Jorge Lendeborg Jr.). Und nicht zuletzt ist da ein Soundtrack mit dem wirklich Besten der 1980er: The Smiths, Elvis Costello, The Damned, Motörhead und Joy Division. Da spürt man die Geborgenheit von Steven Spielbergs Filmen aus der Epoche.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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