Ob Gangster oder Held, seine Figuren nehmen den Zuschauer gefangen. Jörg Schüttauf ist Schauspieler aus Leidenschaft. Seine Ausbildung und der Beginn seiner Karriere erfolgten in Leipzig und Potsdam, sein Diplom machte an der Theaterhochschule Hans Otto in Leipzig. Gleich nach der Wende bekam er ein Angebot für die Vorabendserie "Der Fahnder", in der er fünf Jahre lang, von 1992 bis 1996 zu sehen war.
Schon als kleiner Junge fiel sein Talent auf. Seine Grundschullehrerin in Chemnitz, damals Karl-Marx-Stadt, schickte den lustigen Sechsjährigen, der ständig Geschichten erfand und dabei alle Rollen spielte, zum Pioniertheater, damit er sich dort austobe und nicht im Unterricht. "Von da an ging es bergauf", so beschreibt Jörg Schüttauf, augenzwinkernd, seinen sehr geraden Weg zum Schauspieler. Er verließ die Schule nach der zehnten Klasse und machte eine Lehre als Bühnentechniker an der Chemnitzer Oper.
Dann folgte der obligatorische Militärdienst, für ihn nur Zeitverlust. Nach der Schauspielschule folgten fünf Jahre festes Engagement am Hans-Otto-Theater in Potsdam, seine Lehrjahre im Beruf. Schon zu DDR-Zeiten kamen Kino und Fernsehen dazu. Große Erfolge hatte er in "Ete und Ali" (1985) von Peter Kahane, für seine Titelrolle erhielt er den Darstellerpreis 1986. Mit Rollen in "Der Staatsanwalt hat das Wort", "Kiezgeschichten" (beide 1987) und "Polizeiruf 110" (1989) festigte er diesen guten Ruf. Kurz nach der Wende hatte der Regisseur Egon Günther ihm die Hauptrolle in "Lenz" (1992) angeboten. Schüttauf spielte die Rolle, erhielt den Grimme-Preis, und nun öffneten sich dem jungen Schauspieler alle Türen.
Nach weiteren Theater-Engagements in Berlin und Magdeburg stand Schüttauf in zahlreichen TV-Serien und Reihen vor der Kamera, u.a. auch in "Großstadtrevier", "Der Landarzt", "Liebling Kreuzberg", "Tatort" oder "Autobahnpolizei". Außerdem spielte er in dem TV-Mehrteiler "Der Laden" (1998) mit. Im gleichen Jahr erhielt er für seine Hauptrolle in dem TV-Film "Viel Spaß mit meiner Frau" den Bayerischen Fernsehpreis. 1999 stand Jörg Schüttauf u.a. unter Peter Schulze-Rohr für den Fernsehfilm "Todesflug" sowie für den Pilotfilm zur Krimireihe "lm Fadenkreuz der Zielfahnder" vor der Kamera. Ein großer Erfolg dann 2000: Schüttauf wird mit dem Deutschen Fernsehpreis als bester Schauspieler (Kategorie Mehrteiler) in dem TV-Film "Warten ist der Tod" (1999) ausgezeichnet.
Von 2002 bis 2010 ermittelte Jörg Schüttauf als Hauptkommissar Dellwo an der Seite von Andrea Sawatzki im Frankfurter "Tatort". Die einzelnen Episoden: "Oskar" (2002), "Frauenmorde", "Tatort - Das Böse" (beide 2003), "Tatort - Janus", "Tatort - Herzversagen" (beide 2004), "Tatort - Leerstand", "Tatort - Wo ist Max Gravert?" (beide 2005), "Tatort - Das letzte Rennen", "Tatort - Der Tag des Jägers", "Außer Gefecht" (alle 2006), "Tatort - Unter uns", "Tatort - Bevor es dunkel wird" (beide 2007), "Tatort - Der frühe Abschied", "Tatort - Der tote Chinese" (beide 2008), "Tatort - Neuland", "Tatort - Architektur eines Todes" (beide 2009), "Tatort - Weil sie böse sind", "Tatort - Am Ende des Tages" (beide 2010).
Weitere Filme mit Jörg Schüttauf: "Passage" (1988), "Die gläserne Fackel" (Mehrteiler), "Der Drache Daniel", "Die Architekten" (alle 1989), "Die Ritter der Tafelrunde" (1990), "Engel mit einem Flügel" (1991), "Frank und Robert", "Schlagbaum" (beiden 1992), "Wolffs Revier" (TV-Serie, 1993), Der große Abgang" (1995), "Alte Liebe, alte Sünde", "König auf Mallorca", "Freiwild ", "Ein Schloss für Rita", "Tatort - Jagdfieber", "Liebesfeuer", "Der Gedächtniskünstler" (alle 1997), "Operation Noah", "Bis zum Horizont und weiter", "Sperling und das schlafende Mädchen", "Bella Block - Abschied im Licht" (alle 1998), "Die Braut", "Fast ein Gentleman", "Vor Sonnenuntergang", "Ich habe Nein gesagt", "Der Todeszug" (alle 1999), "Berlin Is in Germany", "Stubbe - Von Fall zu Fall - Tod des Models", "1000 Meilen für die Liebe" (alle 2000), "Rubikon", "Ein ganzer Kerl für Mama", "Freitagnacht", "Der Freund von früher" (alle 2002), "September" (2003), "Männer im gefährlichen Alter", "Mörderische Suche", "Nachbarinnen", "Der Stich des Skorpion" (alle 2004), "Das Schwalbennest", "Schlafsack für zwei", "Die letzte Schlacht", "Polizeiruf 110 - Die Mutter von Monte Carlo", "Arnies Welt" (beide 2005), "Tatort - Außer Gefecht" (2006), "Küss mich, Genosse!", "Nichts ist vergessen", "Meine schöne Nachbarin", "Rendezvous mit einem Millionär" (alle 2007), "Wir sind das Volk - Liebe kennt keine Grenzen" (2008), "Die Blücherbande", "Summer Trip", "Wilsberg - Der Mann am Fenster", "Schneewittchen" (alle 2009), "Kongo" (2010), "Stankowskis Millionen" (2011), "Ganz der Papa" (2012), "Blitz Blank" (2013).