Aufgewachsen in Wien, nahm Elisabeth Bergner, geborene Ettel, privaten Schauspielunterricht, besuchte dort das Konservatorium und war bis zu ihrem Filmdebüt 1922 "Der Evangelienmann", Regie: Holger Madsen, in Innsbruck, Zürich, Wien, München und Berlin eine vielbeachtete Bühnenschauspielerin. Unter Max Reinhardt feiert sie 1923 als Rosalind in Shakespeares "Wie es euch gefällt" Triumpfe. Unter der Regie von Paul Czinner, ihrem späteren Mann (Heirat 1933 in London), entstehen Stummfilme (1924: Nju; 1926: Der Geiger von Florenz; 1926: Liebe; 1927: Doña Juana; 1929: Fräulein Else), die von ihrer Innerlichkeit lebten. Diese Ruhe konnte aber urplötzlich in Schalkhaftikeit und sprühenden Witz umschlagen. Der Film Ariane (1930/31) ist ihr erster Tonfilm.
Die frühe Karriere brach abrupt ab, als sie vor den Nazis emigrieren mußte. Doch England verhalf ihr zu Ruhm. 1935 drehte sie das Melodram "Verlaß mich niemals mehr", der Elisabeth Bergner eine Oscar-Nominierung einbrachte. Drei Jahre später nahm die Schauspielerin die britische Staatsbürgerschaft an, emigrierte aber während des Krieges 1940 nochmals für elf Jahre in die USA. Während dieser Zeit stand sie fast ausschließlich auf der Bühne und drehte lediglich den antinazistischen Film "Paris calling" (1941).
Seit ihrer Rückkehr nach London im Jahr 1951 trat Elisabeth Bergner des öfteren auch in der Bundesrepublik auf, z. B mit O. E. Hasse in dem Theaterstück "Geliebter Lügner" von Bernhard Shaw. Seit 1962 entstehen auch wieder Filme für das Fernsehen und Kino mit ihr: "Die glücklichen Jahre der Thorwalds", Regie: John Olden und Wolfgang Staudte, ausgezeichnet mit dem Filmband in Gold. Ihre Filmkarriere beschließen Darstellungen eigenwilliger, alter Frauen. Für ihre Rolle der Rentnerin in Michael Günthers "Der Pfingstausflug" (1978) erhält sie den Ernst Lubitsch-Preis.