Für ihren Auftritt in "Showgirl" wurde sie zu Beginn ihrer Karriere von der Kritik regelrecht verprügelt: Elizabeth Berkley
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Elizabeth Berkley

Lesermeinung
Geboren
28.06.1972 in Detroit, Michigan, USA
Alter
50 Jahre
Sternzeichen
Biografie

Nacktauftritte verschaffen ohne Zweifel Publicity. Aber im prüden Amerika kann der Schuss auch nach hinten losgehen. Nicht nur Demi Moores Karriere ist im Sturzflug, seit sie im Vorzeigen ihrer Silikon-Implantate nicht zimperlich war. Besonders übel erwischte es Elizabeth Berkley wegen ihres Auftritts in "Showgirls" (1995).

Die junge Nomi (Elizabeth Berkley) kommt als naives Mädel vom Land ins große Las Vegas, wo sie als Showstar Karriere machen will. Doch sie ist nicht die einzige, die dieses Ziel hat, und so muss sie sich von miesen Strip-Schuppen langsam hochdienen. Schließlich schafft sie den Sprung zum Ballett-Girl, aber da muss sie feststellen, dass die Tänzerinnen das Mobbing einer gnadenlosen Ellbogengesellschaft prächtig verinnerlicht haben.

Als satirisches Gesellschaftsbild war das wohl zumindest teilweise geplant, auch wenn es Paul Verhoeven auch nach eigenem Bekunden in erster Linie darauf ankam, hinter der Kamera mal ausgiebig den Spanner zu spielen. Auch wollte man sich nicht wieder auf das Spielchen mit der US-Zensur einlassen, die "Basic Instinct" erst in der x-ten Schnittfassung das kommerziell erträglich "R"-Rating gab (für Jugendliche zwischen 14 und 17 nur in Begleitung der Eltern erlaubt). Nein, "Showgirls" sollte zeigen, dass man auch mit dem gefürchteten NC-17 (nur für Erwachsene) die Kinosäle füllen konnte. Das war dann nicht so...

Und Elizabeth Berkley bezog die Prügel. Das war wohl vorherzusehen gewesen, denn zahlreiche andere Darstellerinnen hatten die Rolle der Nomi abgelehnt, darunter Drew Barrymore und Charlize Theron. Von einer größtenteils bigotten Filmkritik (und nicht nur der amerikanischen) wurde Elizabeth Berkley regelrecht geschlachtet. Gleich zwei Razzie-Awards (schlechteste weibliche Hauptrolle, schlechteste Newcomerin) brachte ihr die Rolle ein.

Dabei geht das Desaster "Showgirls" vor allem auf das Konto des extrem überbezahlten Joe Eszterhas, dessen oft unlogische Drehbücher (vgl."Sliver" oder "Jade") zuweilen im Reißwolf gut aufgehoben wären. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Regisseur Paul Verhoeven bei "Basic Instinct" (auch der hat bekanntlich erhebliche Logiklöcher) wollten die beiden eine noch deftigere Fleischbeschau fabrizieren.

Aber der Angriff auf die prüden Sehgewohnheiten der Amis wurde zum Bumerang. Nacktphotos von Elizabeth Berkley wurden allerorten (auch hierzulande) nachgedruckt bis zum Abwinken. Doch kaum jemand ließ es sich dann nehmen, gehässig über das mangelnde Talent der freizügigen Blondine abzulästern - das passt auch prima ins Bild des zeitgenössischen Blondinenwitzes.

Dabei hat Elizabeth Berkley zumindest ihren Job als Tänzerin von der Pike auf gelernt. Schon mit vier nahm sie Ballett-Unterricht, im Alter von neun kam sie ins Show-Business. Später sah man sie oft im Fernsehen, wo sie in zahlreichen Serien auftrat, so "Saved by the bell" (1989). Gastauftritte hatte sie in "The Hogan Family", "Married People" (1990) oder "Baywatch" (1992), um nur einige zu nennen. Ihr Kinodebüt gab Elizabeth Berkley in einer Nebenrolle von "Point Break" (1991), einem Actionfilm von Kathryn Bigelow mit Keanu Reeves und Patrick Swayze. Es folgte "Molly und Gina" (1993) mit Peter Fonda und Stella Stevens. Und dann kam "Showgirls", der ihr Durchbruch werden sollte, ihr aber nur eine satte Bauchlandung bescherte.

Im Kino blieb es deshalb bei unbedeutenden Nebenrollen, etwa in "Der Club der Teufelinnen" (1996) neben den zumeist keifenden Hauptdarstellerinnen Goldie Hawn, Diane Keaton und Bette Midler. In "Echt blond" (1997) gab sich Independent Filmer Tom DiCillo einem selten attraktiven Beziehungsblabla hin. Elizabeth Berkley hat einen Auftritt als Bikini-Schönheit, die Madonna in einem Video doubelt. In dem naiven Abenteuerfilm "White Wolves 2" (1995) sprang auch mal eine Hauptrolle heraus.

Weitere Filme und Serien mit Elizabeth Berkley: "Round-Up" (1994), "Bandit: Bandit Goes Country" (TV, 1994), "Saved by the bell: Wedding in Las Vegas" (TV, 1994), "The Tax Man" (1998, für ihre Rolle als Nadia Rubakoff lernte sie sogar ein bisschen Russisch), "Random Encounter" (1998), "Last Call" (1998), "Taillights Fail" (1999), "An jedem verdammten Sonntag" (1999), "Im Banne des Jade Skorpions" (2001), "Sex für Anfänger" (2002), "Control Factor - Zeugen der Zukunft", "Detonator - Spiel gegen die Zeit", "Moving Malcolm", "Student Seduction" (alle 2003), "Without a Trace - Spurlos verschwunden" (Serie, 2004), "Threshold" (Serie, 2005), "Criminal Intent - Verbrechen im Visier" (Serie, 2006), "Meet Market", "CSI: Miami" (Serie), "Black Widow" (alle 2008).

Elizabeth Berkley im TV

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