Ägyptens vergessene Gräber
26.04.2025 • 02:00 - 03:00 Uhr
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Mit Hilfe von einfachen Flaschenzügen leeren die Arbeiter die mit sandverfüllten senkrechten Schächte der Gräber. Der neuentdeckte Friedhof im sogenannten Dreieck ist eher ungewöhnlich für Theben, da die meisten Gräber dort in den Hängen des Westgebirges angelegt wurden, nicht in der Ebene.
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Archäologen haben in Ägypten einen Friedhof mit Gräbern aus der 25. Dynastie entdeckt. Eine der Grabkammern scheint noch unberührt zu sein. Im Bild: Afifi Rohim (l.) und Dr. Zahi Hawass (r.)
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Amenirdis I. war die erste kuschitische Gottesgemahlin des Amun. Mit ihrer Hilfe gelang der reibungslose Übergang zwischen der 24. und der 25. Dynastie. In Ägypten stellten sich die Kuschiten traditionell in ägyptischer Ikonographie dar.
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In Ägypten wurden den Verstorbenen unterschiedlichste Amulette mitgegeben. Darunter auch Skarabäen, die ein Zeichen der Wiedergeburt waren, sowie die sogenannten vier Horussöhne, Schutzgötter, die vor allem die Eingeweide, aber auch die Mumie selbst schützen sollten.
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Hint
Terra X
Originaltitel
Ägyptens vergessene Gräber
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
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Ägyptens vergessene Gräber

Archäologen haben am Westufer von Theben ein anscheinend ungestörtes Grab entdeckt. Es stammt aus einer Zeit, als die religiöse Hauptstadt des Landes von mächtigen Frauen beherrscht wurde. Im 8. Jahrhundert vor Christus bestimmten die "Gottesgemahlinnen des Amun" das Leben in Oberägypten. Sie waren die Töchter ausländischer Herrscher, die das Land am Nil unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Menschen aus ihrem Gefolge haben in Ägypten ihre letzte Ruhestätte gefunden. Der neu entdeckte Friedhof datiert in die sogenannte Spätzeit. Auf ihm wurden Menschen begraben, die ursprünglich nicht aus Ägypten stammten, sondern aus einem der ältesten Königreiche Afrikas. Lange Zeit herrschten die Pharaonen über das Land Kusch - oder Nubien, wie sie das im Süden an Ägypten angrenzende Gebiet nannten. Nubien war ein uraltes Königtum und berühmt für seine Goldvorkommen und Krieger, die dem Pharao vor allem als Bogenschützen dienten. Und nicht nur das. Die Ägypter bauten in Nubien auch zahlreiche Tempel, unter anderem für ihren höchsten Gott Amun. Dessen Tempel am nubischen Gebel Barkal galt als südliches Gegenstück zu Karnak, dem größten und wichtigsten Tempel Ägyptens. Als am Ende des sogenannten Neuen Reiches (circa 1550 bis 1070 vor Christus), der Zeitperiode, in der Ägypten zu einer Weltmacht aufgestiegen war, die Zentralmacht zerfiel, machten sich die Herrscher von Kusch dies zunutze. Sie marschierten in Ägypten ein, übernahmen die Macht und bestiegen als Könige der 25. Dynastie den Pharaonenthron. Die nötige Legitimation verschafften sie sich durch einen geschickten Schachzug. Sie setzten ihre Töchter als "Gottesgemahlinnen des Amun" ein - ein Amt, das es bereits seit Jahrhunderten gab, das aber im Laufe der Zeit fast in Vergessenheit geraten war. Unter den Kuschiten wurden die Amtsinhaberinnen zu Stellvertreterinnen des Königs, und als Gemahlinnen des höchsten Gottes Amun verschafften sie den kuschitischen Herrschern das Wohlwollen der thebanischen Priesterschaft und damit wohl auch das des ägyptischen Volkes. Zusammen mit der Herrscherfamilie kam auch ein Teil ihres Gefolges nach Ägypten. Über diesen Hofstaat ist bisher nur wenig bekannt. Das könnte sich jetzt durch den neu entdeckten Friedhof ändern, denn die Gräber stammen zum Teil aus der 25. Dynastie und stehen in engem Zusammenhang mit den "Gottesgemahlinnen des Amun".

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