Grandioser Dokumentarfilm über eine Flucht von Kamerun nach Deutschland – und das Leben im ewigen Transit.
Der Berliner Filmemacher Jakob Preuss trifft Paul in einem marokkanischen Flüchtlingscamp, nahe des Zauns zur spanischen Exklave Melilla. Es ist "Tag eins" seines Dokumentarfilms "Als Paul über das Meer kam – Tagebuch einer Begegnung". Von diesem Moment an kehrt Jakob Preuss' Kamera immer wieder zu ihrem Studienobjekt zurück. Paul, ein schlauer Bursche aus Kamerun, wird bei der Überquerung des Mittelmeers fast zu Tode kommen und später auf einer jahrelangen Odyssee durch Spanien, Frankreich bis nach Berlin reisen. Dabei verändert sich die Beziehung zwischen Filmemacher Jakob und Flüchtling Paul.
Auch wenn die Stärke dieses zu Recht vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilms in der ebenso nüchternen wie eindringlichen Beobachtung eines Flüchtlingslebens aus nächster Nähe besteht, es kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Die Beziehung zwischen Paul und Jakob verändert sich über die Zeit ihrer "Zusammenarbeit". Der Deutsche fragt sich immer mehr: Kann ich in der Rolle des Beobachters verbleiben oder bin ich als Freund verpflichtet zu helfen? "Als Paul über das Meer kam – Tagebuch einer Begegnung", eine Produktion des "Kleinen Fernsehspiels", ist Auftakt einer Reihe unter dem Motto: "Auf der Flucht – 4 Filme über eine Welt in Bewegung".