Die von 3sat in Erstausstrahlung gezeigte Dokumentation nimmt die hoch verarbeiteten Lebensmittel genauer unter die Lupe: Schaden sie der Gesundheit – oder schneiden sie sogar qualitativ besser ab als Selbstgekochtes?
Nicht nur in Großgaststätten oder Betriebskantinen, wo alle Abläufe schnell, effektiv und gleichförmig ablaufen müssen, steht sogenanntes "Convenience-Food", hoch verarbeitete, industriell gefertigte Lebensmittel, auf der Tagesordnung. Doch wie die neue Dokumentation "Die Fertigessen-Falle" zeigt, bevorzugen auch viele Konsumenten aus Privathaushalten die oft schon nahezu servierfertig konfektionierten Produkte. Und das obwohl sie meist als zu süß, zu salzig und als künstlich aromatisiert gelten. Der Filmautor Michael Nieberg schaut genauer hin: Sind Fertiggerichte tatsächlich immer ungesünder als Selbstgekochtes?
Der massive Einsatz von vorgefertigten Gerichten, die teilweise schon direkt aus der Gefriertruhe auf den Teller kommen und dann nur noch in Mikrowellen-Geräten erhitzt werden, hat auch mit den Umbrüchen im Dienstleistungsgewerbe zu tun. Auch in der Gastronomie herrscht Fachkräftemangel, was die Dominanz von vorproduzierten Angeboten verstärkt. Wie Sensorik-Forscher nachweisen können, schmecken viele Kundinnen und Kunden heutzutage kaum mehr die Unterschiede. Dies ist besonders beunruhigend, weil sich das natürliche Körperempfinden für "gesunde" Ernährung verändert hat. Dass regelmäßiger Konsum von Fertiggerichten etwa zu Bluthochdruck führen kann, wurde längst nachgewiesen.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, befasst sich die Sendung "scobel" mit den Widersprüchen der Ernährungsvorlieben vieler Konsumenten – und den Antworten der Industrie.
Die Fertigessen-Falle – Do. 26.01. – 3sat: 20.15 Uhr